Im Rahmen einer vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) durchgeführten Studie zur \u27Zukunft des Facharbeiters\u27 wurden 94 Auszubildende und 74 junge Facharbeiter aus industriellen Elektro- und Metallberufen über Berufswahlprozesse, Ausbildungs- und Arbeitserfahrungen und Zukunftsperspektiven befragt. Die Ergebnisse der Studie widersprechen der Annahme, dass die Ursachen für eine mögliche Erosion von Facharbeit in der Industrie vornehmlich in gestiegenen Bildungsaspirationen und subjektiven Arbeitseinstellungen von Jugendlichen zu suchen seien. Vielmehr zeigte sich, dass die Befragten sich ganz überwiegend gezielt auf Facharbeiterberufe beworben hatten und für die Ausbildung qualifiziert und motiviert waren. Duale Ausbildung zum Facharbeiter - und die darauf aufbauende Perspektive - ist für die allermeisten keine Zwischenstation einer beruflich geprägten Bildungslaufbahn, sondern ein langfristiges biographisches Konzept. Die Orientierung auf die Beherrschung technischer Systeme sowie der ausgeprägte Subjekt- und Entwicklungsbezug der Jugendlichen prägen einen neuen Facharbeitertypus. Dessen Berufsperspektiven werden dadurch beeinträchtigt, dass seine Motivation und Qualifikation oft keine Entsprechung in betrieblichen Arbeitskonzepten findet. Entwicklungsmöglichkeiten für diesen neuen Facharbeitertyp liegen im Wandel der betrieblichen Arbeitsorganisation von einer status- und funktionsbezogenen hin zu einer prozessbezogenen Organisation, in deren Rahmen sich neue Anforderungsprofile herausbilden. (DJI/Abstract übernommen