Im Beitrag ... wird untersucht, inwieweit sich der sprachliche Kontext in Schulen auf die Leistungen von Schülerinnen und Schülern auswirkt. Den Ausgangspunkt der Analysen bildet das Integrationsmodell von Esser (2006), wonach bei hoher ethnischer Konzentration in der Wohnumgebung und in der Schule sowohl die Opportunitäten als auch die Motivation für den Erwerb der Zweitsprache fehlen, was wiederum den schulischen Lernerfolg der Kinder beeinträchtigen könnte. Die im Beitrag dargestellten Analysen basieren auf zwei Erhebungen, die im Rahmen der Hamburger Studie KESS (Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern; Bos u.a. 2007) gegen Ende der 4. Klassenstufe und am Anfang der 7. Klassenstufe durchgeführt worden sind (n = 10.447). Die Befunde ergeben zwar einen negativen Effekt des Anteils von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Familiensprache auf die Leistungen im Lesen, der sich jedoch nach Kontrolle der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft deutlich reduziert und nach zusätzlicher Kontrolle der mittleren Ausgangsleistungen der Kinder nicht länger signifikant ist. Ein ähnliches Befundmuster zeigt sich auch für den Anteil von Schülerinnen und Schülern, die in ihren Familien Türkisch sprechen. Damit bestätigen die Ergebnisse der vorliegenden Analysen nochmals, dass der Effekt des Migrantenanteils in Klassen auf den Kompetenzerwerb in einem Maße mit der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft konfundiert ist, dass er nach Kontrolle dieses Kompositionsmerkmals nicht mehr nachgewiesen werden kann. (DIPF/Orig.