research

Bindungsverhalten zu Mutter und Vater und Bindungsrepräsentation bei Kindern im Alter von fünf und sieben Jahren

Abstract

Bindungsqualitäten können im Vorschulalter und bei Schulbeginn unterschiedlich erhoben werden, auf der Verhaltensebene über die Fremde Situation (FS) oder auf der Repräsentationsebene, erfasst über semiprojektive Verfahren mittels Geschichten oder Bildern. Beide Methoden verschaffen Zugang zu unterschiedlichen Ebenen eines theoretisch angenommenen mentalen Bindungsmodells, wobei die auf der Verhaltensebene erfasste Bindung als personspezifisch, die auf der Repräsentationsebene erfasste Bindung als generalisiert gilt. Untersucht wurde, ob Mutter- und Vaterbindung übereinstimmen und wie beide mit der generalisierten Bindungsrepräsentation zusammenhängen. Zudem wurde geprüft, ob bei Nichtübereinstimmung von Mutter- und Vaterbindung eher das Bindungsverhalten zur Hauptbezugsperson mit der Bindungsrepräsentation übereinstimmt. 67 Kinder im Alter von 5;3 Jahren wurden in der FS mit der Mutter und 31 davon auch mit dem Vater untersucht. Im Alter von durchschnittlich 6;7 Jahren wurde mit ihnen ein Geschichtenergänzungsverfahren zur Bindung durchgeführt. Bei Übereinstimmung der personspezifischen Bindung zu Mutter und Vater (sechs Kinder sicher, acht Kinder unsicher gebunden) fiel die Bindungsrepräsentation übereinstimmend aus, bei Nichtübereinstimmung der personspezifischen Bindungen zu Vater und Mutter war kein systematischer Zusammenhang feststellbar. Somit bestätigen die Daten die Annahme eines stärkeren Einflusses der hauptsächlichen Betreuungsperson auf die Bindungsrepräsentation nicht. (ZPID

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