Kosten einer leitliniengerechten Versorgung von Hepatitis-B-Patienten in Deutschland

Abstract

ZusammenfassungLeitliniengerechte Versorgungskosten sind bisher nur für wenige Krankheiten berechnet worden. Auch für volkswirtschaftlich bedeutende Infektionserkrankungen, wie die infektiösen Hepatitiden und HIV, gibt es keine Untersuchungen. Auf der Basis der aktuellen S3-Leitlinie − Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-B-Virus-Infektion − von 2011 wurden für die Patientengruppen HBsAg-Träger, Immuntolerante und die chronischen Hepatitis-B-Patienten mit und ohne Zirrhose die Kosten für eine leitliniengerechte Basisdiagnostik, Monitoring und Therapie errechnet. Das Modell wurde auf einen Zeitraum von 5 Jahren bezogen. Bei den Untersuchungskosten fallen die virologische Diagnostik und die bildgebenden Verfahren ins Gewicht. Hauptkostenfaktor ist aber die Therapie mit Interferon oder Polymeraseinhibitoren. Auch unter der Annahme, das nur 25 % der Infizierten erfasst werden, belaufen sich die 5-Jahres-Gesamtkosten in Deutschland auf über 2,5 Mrd. €. Damit ist die chronische Hepatitis B eine Erkrankung mit hohen Versorgungskosten. Ziel einer leitliniengerechten Versorgung ist die Verhinderung der Leberzirrhose mit ihren Komplikationen sowie des Leberzellkarzinoms. Eine konsequente Schutzimpfung gegen Hepatitis B als Prophylaxe scheint unter der Betrachtung der Versorgungskosten volkswirtschaftlich rational.</jats:p

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