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Überzeugungen von Lehrpersonen zur Mündlichkeit - eine explorative Studie mittels Fragebogen, Interviews und Unterrichtsvideografie

Abstract

Die mündlichen Sprachfähigkeiten sind im Unterricht nicht nur Lernmedium, sondern auch Lerngegenstand. Angesichts ihrer entsprechend grossen Bedeutung kommt ihrer Förderung jedoch ein geringer Stellenwert zu verglichen mit der Förderung schriftlicher Sprachfähigkeiten. Ein Grund hierfür liegt in den didaktischen Herausforderungen, welche die gesprochene Sprache mit sich bringt. Den Überzeugungen der Lehrpersonen wird eine wichtige Rolle bei der Unterrichtsgestaltung zugeschrieben. Zusammen mit dem Wissen, der Motivation sowie der Selbstregulation bilden sie die professionelle Handlungskompetenz von Lehrenden. Die vorliegende Arbeit nimmt daher die Überzeugungen von Lehrpersonen zur Mündlichkeit in den Blick. Die Untersuchung verbindet die Disziplinen Sprachdidaktik, Erziehungswissenschaft und Professionsforschung. Überdies schlägt sie ein multimethodisches Vorgehen vor, das explorativ angelegt ist: Einer Fragebogen-Erhebung unter 197 Volksschullehrpersonen in der Deutschschweiz folgen Unterrichtsaufnahmen in zehn Primarschulklassen und daran anschliessende Interviews mit den betreffenden Lehrenden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die befragten Lehrpersonen der Bedeutung mündlicher Sprachfähigkeiten durchaus bewusst sind, deren Förderung aber weniger Platz einräumen als der Förderung schriftlicher Sprachfähigkeiten. Die Befunde legen den Schluss nahe, dies auf die als schwieriger, teilweise aber auch als weniger notwendig erachtete Förderung zurückzuführen

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