thesis

Funktionelle Elektrostimulation am Beinergometer in der Rehabilitation nach Schlaganfall : Der Einsatz funktioneller Elektrostimulation während des Trainings am zyklischen Beinbewegungstrainer (FES-LCE) in der stationären Rehabilitation nach zerebralem ischämischem Infarkt

Abstract

Ziel: Ein Schlaganfall führt in den meisten Fällen zu erheblichen motorischen Einschränkungen. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einsatz von Bein-Bewegungstherapiegeräten (LCE) bei gleichzeitiger funktioneller Elektrostimulation (FES) in der klinischen Rehabilitation von Schlaganfallpatienten zu evaluieren. Studiendesign: Insgesamt n=31 Patienten mit ischämischem Mediainfarkt wurden randomisiert der Kontrollgruppe (n=13; 65,31 +- 12,33 Jahre; 3,71 +- 9,41 Monate Post-Stroke) und der Interventionsgruppe (n=18; 66,50 +- 10,82 Jahre; 2,20 +- 5,46 Monate Post-Stroke) zugeteilt. Während des 4-wöchigen Interventionszeitraumes trainierten alle Studienteilnehmer an 5 Tagen die Woche für jeweils 15 Minuten an einem MO-TOmed®-Bewegungstherapiegerät mit individueller Bremsbelastung (Borg-Skala Stufe 13). Bei den Teilnehmern der Interventionsgruppe erfolgte hierbei an beiden Bei-nen die winkelgradabhängige Stimulation des M. quadriceps femoris, der Mm. ischiocrurales, des M. gastrocnemius und des M. tibialis anterior mittels des 8-Kanal-Stimulationsgerätes MOTIONSTIM 8 (25 Hz, 500 us, 20-50 mA). Zu 4 Messzeitpunkten (Aufnahme t0, nach 2 Wochen t1, Interventionsende nach 4 Wochen t2, Fol-low-Up 6 Monate nach Interventionsende t3) wurden insgesamt 11 Diagnoseparameter erhoben. Hauptzielgröße war die motorische Verbesserung der Studienteilnehmer (u.a. durch maximale Beinkraft, durchschnittliche Leistung, maximale Gehstrecke und Gehstil). Außerdem wurden die Fähigkeit zur Selbsthilfe (Barthel-Index) und die Ausübung der Alltagsaktivitäten (Rivermead-Mobilitätsindex) sowie der psychische Gesundheitszustand (Beck Depression Inventar) und die subjektive gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-36) erfasst. Ergebnisse: Über den Interventionszeitraum zeigt die FES-LCE Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe statistisch signifikant höhere Verbesserungen bei den Parametern Maximalkraft im betroffenen Bein (ANOVA, p=.005; Eta2=.164), durchschnittliche Leistung (ANOVA, p=.022; Eta2=.123) und Barthel-Index (ANOVA, p=.012; Eta2=.197). Die Teilnehmer der Kontrollgruppe waren nach Interventionsende zu t2 bei der Bewältigung der maximalen Gehstrecke (44,31 +- 64,46 Meter) zum Großteil immer noch auf eine Hilfsperson angewiesen (Wilcoxon, p=.01; d=0,71). Die Teilnehmer der FES-LCE Gruppe konnten nach Interventionsende die maximale Gehstrecke von 57,67 +- 49,87 Metern selbständig ohne fremde Hilfe zurücklegen (Wilcoxon, p<.00; d=1,54). Schlussfolgerung: Die Auswertung der Ergebnisse zeigt für den Großteil aller Parameter bei mittlerer bis großer Effektstärke einen deutlichen Therapievorteil der FES-LCE Gruppe gegenüber der Kontrollgruppe. Die Parameter maximale Beinkraft betroffenes Bein, durchschnittliche Leistung und Barthel-Index ergeben einen signifikanten rehabilitativen Mehrwert der FES-LCE Therapie gegenüber dem isolierten Training am Bewegungstrainer. Die Therapieform liefert einen wichtigen Beitrag zur Optimierung des Rehabilitations-Outcomes und wird für den Einsatz in der stationären Rehabilitation von Schlaganfallpatienten empfohlen

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