thesis

Die Rolle des Tumorsuppressors p53 für die TNF-alpha-vermittelte Induktion des MCP-1-Gens

Abstract

Das Immunsystem besteht aus hochspezialisierten Zellen und Molekülen, die in einer komplexen Beziehung miteinander agieren, um Pathogene zu detektieren und zu eliminieren. Chemotaktische Zytokine, so genannte Chemokine sind entscheidend an der Immunantwort beteiligt und bekannt für ihre Effekte bei der Anlockung und Aktivierung spezifischer Gruppen von Leukozyten. Das "Monocyte-Chemoattractant-Protein-1" (MCP-1/CCL2) ist ein wichtiges Mitglied der Chemokin-Familie und löst die Infiltration von Monozyten/Makrophagen aus. Die Expression von MCP-1 tritt bei verschiedenen Krankheiten, die durch den Einstrom von Monozyten charakterisiert sind, auf. Es gibt eindeutige biologische und genetische Hinweise, dass MCP-1 eine entscheidende Rolle in der Pathogenese von Krankheiten, wie der Arteriosklerose, der Rheumatischen Arthritis und der Multiplen Sklerose, spielt. Zahlreiche Zellen, darunter Monozyten, Fibroblasten, vaskuläre Endothelzellen und glatte Muskelzellen produzieren MCP-1 in vitro als Antwort auf verschiedene proinflammatorische Stimuli, wie Lipopolysaccharid (LPS), Interleukin-1 (IL-1) und Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha). Das Gen, welches für MCP-1 codiert, ist ein "immediate-early" Gen. Die Induktion des MCP-1-Gens durch TNF-alpha wird auf der Ebene der Initiation der Transkription hauptsächlich durch einen Enhancer, der sich 2,2 bis 2,7 bp "upstream" zum Transkriptionsstart befindet, reguliert. Durch eine bioinformatische Analyse dieser 5'-Enhancer-Region wurde eine mögliche Bindungsstelle für p53 identifiziert. Ziel dieser Arbeit war es, zu untersuchen, ob der Tumorsuppressor p53 in der durch TNF-alpha vermittelten Induktion von MCP-1 als Transkriptionsfaktor beteiligt ist. Transiente Transfektionen der Glioblastoma-Zelllinie A172 mit siRNA gerichtet gegen p53 Transkripte reduzierten die Induktion von MCP-1 durch TNF-alpha signifikant. Zusätzlich wurden Hep3B Zellen, stabil transfiziert mit temperatursensitiven p53val135, als Modell verwendet: bei 32°C, wenn p53val135 wtp53 Aktivität besitzt, wurde durch die Stimulation mit TNF-alpha die Transkription von MCP-1 induziert. Im Gegensatz dazu, wurde durch TNF-alpha bei 37°C und inaktivem p53val135 das MCP 1-Gen nicht aktiviert. Die physikalische Interaktion von p53 mit dem MCP-1 Enhancer konnte tatsächlich in p53 DNA Bindungsstudien (EMSA) gezeigt werden. Chromatin Immunopräzipitations- (ChIP) Assays ergaben, dass p53 nach der Stimulation mit TNF-alpha auch in vivo mit der identifizierten p53 Bindungsstelle interagiert. Dieses weist darauf hin, dass unter der Beteiligung des TNF-alpha Signaltransduktionsweg die Bindung von p53 an den MCP-1 Enhancer erfolgt. Daher liefert diese Arbeit nicht nur eine neue Perspektive, wie der Tumorsuppressor p53 an der Immunantwort durch die Modulation der Chemokin-Expression beteiligt ist, sondern liefert zusätzlich auch ein nützliches Modell, um die Vernetzung zwischen p53 und dem TNF-alpha Signaltransduktionsweg im Detail zu verstehen

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