Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kombinationswirkung von Schall und
Vibration (Vibro-Akustik) auf das Komforterleben in Flugzeugen. In Studie 1 wurden
sieben Cruisingsituationen in einem Flugzeug-Mock-up präsentiert und von 117 Versuchspersonen
mit Hilfe von 15 Polaritäten eines semantischen Differentials eingestuft.
Hauptkomponentenanalysen zeigten, daß die Reize auf den Wahrnehmungsdimensionen
(vibro-akustischer) Komfort, Variation und Tonhaltigkeit beurteilt wurden, die gemeinsam
etwa 60% der Urteilsvarianz erfaßten. Vibro-akustischer Komfort erschien als
bipolare Dimension des semantischen Wahrnehmungsraumes in Form subjektiven
Wohlbefindens unter optimalen Bedingungen. Die Beurteilungen auf den ersten beiden
Wahrnehmungsdimensionen korrelierten signifikant mit akustischen, psychoakustischen
und Vibrationsparametern. In der zweiten Studie wurden der Schall- und Vibrationspegel
zweier Cruisingsituationen mit Hilfe eines sogenannten Vibrationpad systematisch
variiert (3 x 3 Design) und jeweils anhand des gleichen Differentials von 30 Versuchspersonen
eingestuft. Varianzanalysen belegten eine signifikant „additive" Interaktion zwischen
den variierten physikalischen Parametern im Hinblick auf die vibro-akustische
Komfortbeurteilung, wobei der Schallpegel zu etwa 70% und der Vibrationspegel zu
etwa 30% die Komfortbewertung bestimmten