research

Wie zukunftsfest ist das deutsche Alterversorgungssystem? Eine Diagnose aus vergleichender Perspektive

Abstract

Die Frage nach der Architektur eines zukunftsfesten Rentensystem muss 15 Jahre nach den einschneidenden Rentenreformen von 2001 unbedingt gestellt werden, da das gegenwärtige System die Bevölkerung im Alter nicht ausreichend vor Armut schützt. Die Reformen haben die Kosten eingedämmt, und sie führten zu einer erneuten Expansion von Betriebsrenten und persönlichen Sparplänen, entscheidend ist aber, dass die durch die Kürzung der gesetzlichen Rente entstandenen Lücken gegenwärtig von den betrieblichen und privaten Sparleistungen nicht ausgeglichen werden. Dieses Problem geht die Sozialpolitiker der Regierung an, es ist aber auch eine Herausforderung für alle, die sich für Betriebsrenten engagieren. In meinem Beitrag werde ich aus vergleichender, europäischer Perspektive überlegen, wie eine bessere Architektur aussehen könnte und welche nächsten Schritte auf dem Weg dorthin getan werden müssten. Dafür werde ich zunächst das deutsche System und seine Reformen im europäischen Vergleich darstellen, um dann die durch obligatorische Versicherung erworbenen Rentenniveaus europäischer Länder zu vergleichen. Deutschland liegt hier weit unter dem Durchschnitt. Es hat Abschied vom Ein-Säulenmodell genommen, verlässt sich aber wesentlich stärker auf Eigenverantwortlichkeit als in etablierten Mehr-Säulensystemen üblich. Der Beitrag diskutiert das Spannungsverhältnis von Eigenverantwortung und sozialer Sicherheit und schließt mit einem Plädoyer für die entschlossene Weiterführung des begonnenen Umbaus hin zu einem robusteren Mehr-Säulensystem

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