research

Einstreumaterialien und -management – ihre Bedeutung für die Entwicklung von Mastitiserregern und das Infektionsgeschehen in der Ökologischen Milchviehhaltung

Abstract

Der in der ökologischen Tierhaltung geforderte Einsatz natürlicher Einstreumaterialien kann das Risiko für umweltbedingte Eutererkrankungen erhöhen. Im Rahmen des Projektes sollten - der potentiellen Infektionskette Einstreu – Euterhaut – Zitzenkanal – Euterlumen folgend - die kritischen Punkte identifiziert und mögliche Handlungsempfehlungen ableitet werden. Es wurden auf 106 Projektbetrieben eines anderen Vorhabens (FKZ 07OE012…22) Daten zum Einstreumanagement erhoben und das zum Einstreuen verwendete Material subjektiv beurteilt. Zusätzlich wurden auf 30 der Betriebe einmalig in der Stall- und in der Weideperiode Proben der Einstreu, Tupferproben der Zitzenhaut und des -kanals sowie Viertelanfangsgemelksproben für die zytobakteriologische Untersuchung von jeweils zehn zufällig ausgewählten Kühen gewonnen. Die Milchflusskurven der beprobten Tiere wurden aufgezeichnet, um deren Prädisposition für einen Zitzenschließmuskel mit einem geringen Tonus zu erfassen. Die Auswertung der Daten zeigte, dass überwiegend Stroh als Einstreumaterial eingesetzt wurde, das – subjektiv mittels Scoring beurteilt – eine gute bis sehr gute Qualität aufwies. Grundsätzlich im Ökolandbau vorhandene Risikofaktoren konnten nicht identifiziert werden, vielmehr waren nur einzelbetriebliche Schwachpunkte auszumachen. Die Untersuchung auf den 30 Betrieben zeigte, dass nur wenige Betriebe die empfohlenen Grenzwerte für den Besatz der Einstreu mit äskulinpositiven Streptokokken und E. coli überschritten. Dafür wurden in Großteil der Proben coliforme Erreger in kritischer Anzahl gefunden. Diese Grenzwertüberschreitungen konnten jedoch nicht mit speziellen Managementmaßnahmen in Verbindung gebracht werden. Es wurde gezeigt, dass Infektionserreger entlang der untersuchten Kette gefunden werden können und dass sich das Spektrum der koagulase-negativen-Staphylokokkenspezies dabei verschiebt. Der erwartete Einfluss der Melkbarkeit der Kühe auf das Infektionsgeschehen war nicht eindeutig nachzuweisen

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