research

Marktforschungs- und Durchführbarkeitsstudie für Fleisch und Fleischprodukte aus Bio-Ebermast (Schweinefleisch von unkastrierten Tieren)

Abstract

Die Ferkelkastration ist als schmerzhafter Eingriff in die Integrität der männlichen Schweine zu sehen. Der im Projekt verfolgte Ansatz geht davon aus, dass jeglicher Eingriff am Tier, auch wenn er unter Narkose erfolgt, Stress und Schmerz für das Tier bedeutet. Die derzeit zur Verfügung stehenden Methoden zur schmerzfreien Kastration bzw. postoperativer Schmerzbehandlung sind jedoch entweder mit teuren Kosten verbunden oder nicht als praxistauglich zu bewerten. Die Ebermast gewährleistet größtmöglich die Unversehrtheit der Tiere. Der bei 1-30% der männlichen Tiere auftretende Ebergeruch kann durch das Managementsystem, Zucht sowie Fütterung stark reduziert werden. Grundsätzlich spricht für die Ebermast, dass die unkastrierten männlichen Schweine ein besseres Fleischansatzvermögen bei wesentlich niedrigerem Fettansatz und somit eine deutlich bessere Futterverwertung aufweisen. Derzeit stehen sensorische Analysen, Kochproben sowie analytische Methoden zur Detektion von geruchsbelasteten Schlachtkörpern zur Verfügung. Für den Einsatz am Schlachthof wird derzeit von unterschiedlichen Stellen nach einer elektronischen Erkennung geforscht. Die Akzeptanz von Eberprodukten durch die Konsumenten ist laut Literaturergebnissen wesentlich positiver zu bewerten als angenommen. Frauen reagieren allgemein sensibler auf Ebergeruch, ältere Generationen haben verstärkt Vorurteile gegenüber Eberprodukten. Es zeigen sich zudem Länderunterschiede, sodass im Rahmen dieses Projektes die Akzeptanz der Österreicher durch Fokusgruppen untersucht werden wird. Wie Betriebe in der Schweiz und anderen Ländern Europas zeigen, ist die Produktion und Vermarktung von Eberfleisch durchaus erfolgreich möglich, allerdings mit einem höheren Organisationsaufwand verbunden. Langfristig gesehen könnten Ebermastsysteme durchaus als erfolgreiche Alternative zur herkömmlichen Schweinemast mit Kastration der männlichen Schweine etabliert werden

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