Jagusch, Gerald

Gerald Jagusch

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Bausteine ForschungsdatenmanagementEmpfehlungen und Erfahrungsberichte für die Praxis vonForschungsdatenmanagerinnen und -managernDie Entstehung von Forschungsdatenleitlinienan der TU DarmstadtGerald Jaguschi2018ZitiervorschlagJagusch, Gerald. 2018. Die Entstehung von Forschungsdatenleitlinien an der TU Darmstadt.Bausteine Forschungsdatenmanagement. Empfehlungen und Erfahrungsberichte für diePraxis von Forschungsdatenmanagerinnen und -managern Nr. 1/2018: S. 24-26. DOI:10.17192/bfdm.2018.5.7945.Dieser Beitrag steht unter einerCreative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (CC BY 4.0).iTechnische Universität Darmstadt. ORCID: 0000-0001-9964-111225 DINI/nestor - Bausteine ForschungsdatenmanagementDie Leitlinien zum Umgang mit digitalen Forschungsdaten an der TU Darmstadt1 wur-den am16. Dezember 2015 vomPräsidiumder TUDarmstadt verabschiedet. ZwischenErstentwurf und Verabschiedung verging etwa ein Jahr. Das Thema Forschungsda-tenmanagement wurde an der TU Darmstadt aufgrund der einschlägigen Empfeh-lung der HRK2 aufgegriffen. Von den üblichen Akteuren erkannte vor allem die Biblio-thek (ULB Darmstadt) die Chancen des Themas. Auf Initiative des Vizepräsidenten fürForschung wurde eine AG Forschungsdaten (Vizepräsident Forschung, Leitung Hoch-schulrechenzentrum, Leitung ULB & zwei ULB-MitarbeiterInnen, Leitung Dezernat For-schung und Transfer, fünf interessierte ProfessorInnen), ins Leben gerufen, die alserste Aufgabe die Erarbeitung einer Policy in Angriff nahm, da dies als leichter undschneller umsetzbar angesehen wurde als die Schaffung konkreter Services. Parallelwurde eine Online-Umfrage zum derzeitigen Umgang mit Forschungsdaten durchge-führt.Die operative Durchführung dieser Vorhaben lag komplett in der Bibliothek, großteilsin Person eines Bibliotheksreferendars im zweiten Ausbildungsjahr. Der erste Entwurfeiner Policy war aus den seinerzeit verfügbaren deutschsprachigen Vorbildern (Biele-feld, HU Berlin, Göttingen, Heidelberg) schnell kompiliert. Es war von vornherein klar,dass ein Text für die Forschenden mit empfehlendem, nicht verpflichtendem Charak-ter erstellt werden sollte (Leitlinien, nicht Richtlinien). Der erste Entwurf wurde in derAG Forschungsdaten diskutiert, nur geringfügig verändert und nachwenigenMonatenvom Präsidium verabschiedet - bei der Vorstellung im Senat kam es dann allerdingszu größeren Diskussionen, ein Fachbereich verfasste sogar einen Gegenentwurf. DieULB erarbeitete daraufhin eine weitere Version, die nach weiteren Diskussionen auchin Fachbereichsgremien allgemeine Zustimmung fand und von Senat und Präsidiumverabschiedet wurde.Im Prozess der Entstehung geänderte Punkte waren u.a. die Berücksichtigung vonwirtschaftlichen Interessen an Forschungsdaten, das Bekenntnis zur Unterschiedlich-keit der Fächerkulturen, eine Abschwächung des Bekenntnisses zu Open Access, dieklarere Zuteilung von Verantwortlichkeiten und nicht zuletzt die Einbindung von FDMin Lehre und Fortbildung. Ebenso haben größere redaktionelle Überarbeitungen dieVerständlichkeit und Präzision der Leitlinien maßgeblich erhöht.Als erstaunlich ungeregelt erwies sich die Publikation der Leitlinien, es gab kein da-für vorgesehenes Prozedere. Letztlich wurden sie auf Webseiten des Dezernats For-schung und Transfer abgelegt und sind nun hauptsächlich aus Webseiten der ULB(Referat Forschungsdaten3) heraus verlinkt. Die Leitlinien wurden zudem auf Eigenini-tiative der ULB hin ins Englische übersetzt.1Technische Universität Darmstadt. 2015. Leitlinien zum Umgang mit digitalen Forschungsdaten ander TU Darmstadt, http://www.ulb.tu-darmstadt.de/fdm-leitlinien.2Empfehlung der 16. Mitgliederversammlung der HRK am 13. Mai 2014 in Frankfurt amMain: Manage-ment von Forschungsdaten – eine zentrale strategische Herausforderung für Hochschulleitungenhttps://www.hrk.de/uploads/tx_szconvention/HRK_Empfehlung_Forschungsdaten_13052014_01.pdf.3http://www.ulb.tu-darmstadt.de/fdm.cb26 DINI/nestor - Bausteine ForschungsdatenmanagementDer Bekanntheitsgrad der Leitlinien ist auch knapp zwei Jahre nach Verabschiedungeher gering, sie stoßen aber in Veranstaltungen und Beratungsgesprächen immer aufZustimmung. Sie sind vor allem eine Hilfe bei Drittmittelanträgen und bei universitäts-internen Diskussionen hinsichtlich der finanziellen Ausstattung des AufgabenfeldsFDM, da das Präsidium sich in ihnen zur Schaffung von zentralen Infrastrukturen ver-pflichtet hat.In der Rückschau kann die möglichst frühe Erarbeitung von Leitlinien gekoppelt miteiner Umfrage zu Status quo und Wünschen der Forschenden sehr empfohlen wer-den, da beides Diskussionen in vielen universitären Gremien angeschoben hat, die dieEtablierung konkreter Services erleichtert.cb

Entstehung von Forschungsdatenleitlinien an der TU Darmstadt

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