Analyse der Genregulation in Medicago truncatula und Pisum sativum während der Entwicklung arbuskulärer Mykorrhiza

Abstract

Ein zentrales Merkmal der arbuskulären Mykorrhiza (AM), einer symbiontischen In-teraktion zwischen Pflanzenwurzeln und Bodenpilzen des Phylums Glomeromycota, ist die durch den Pilz verbesserte Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen, vor allem mit Phosphat. Die Promoteraktivität des H+-ATPase Gens Mtha1 aus Medicago trun-catula wurde sowohl in arbuskelhaltigen Zellen der Wurzelrinde als auch in der Fixie-rungszone und dem Meristem von Wurzelknöllchen lokalisiert. Dies deutet darauf hin, dass der durch die ATPase gebildete Protonengradient, nicht nur in Mykorrhizen, sondern auch in Knöllchen am Nährstofftransfer beteiligt sein könnte. Zur erfolgreichen Etablierung der AM benötigen beide Symbionten einen ständigen Signalaustausch. Wachstums- und Entwicklungsprozesse steuernde Phytohormone, wie Abscisinsäure (ABA) und Indol-3-Buttersäure (IBA), könnten aufgrund eines Konzentrationsanstiegs in mykorrhizierten Wurzeln an der AM-Bildung beteiligt sein. Eine Veränderung der pflanzlichen Genexpression erfolgt demnach nicht nur direkt durch AM Pilze, sondern auch über sekundäre Effekte, wie variierende Phytohor-mon- und veränderte Phosphatkonzentrationen. Durch die Untersuchung von Transkriptionsprofilen wurden in Wurzeln von M. truncatula 568 Gene identifiziert, die durch die AM Pilze Glomus mosseae, Glomus intraradices oder Gigaspora rosea, aber nicht durch appliziertes ABA, IBA oder Phosphat reguliert werden. Geringe Ge-meinsamkeiten der pflanzlichen Transkriptionsprofile unterstrichen dabei die physio-logischen und morphologischen Unterschiede zwischen den Mykorrhizen, die durch verschiedene AM Pilze gebildet werden. Die Verwendung der suppressiven subtrak-tiven Hybridisierung in Kombination mit Makroarray-Analysen resultierte in der Identi-fizierung von 17 AM-regulierten Genen aus Pisum sativum, die alle bis auf eine Aus-nahme eine Arbuskel-assoziierte Expression zeigten, aber nicht durch Interaktionen mit dem Symbionten Rhizobium leguminosarum oder dem Wurzelpathogen Apha-nomyces euteiches induziert wurden. Bestätigung differentieller Genexpression er-folgte für neun Gene im Northern Blot oder über semiquantitative RT-PCR. Homolo-giesuche der Gensequenzen aus der Erbse in M. truncatula EST-Datenbanken resul-tierte in der Identifizierung einer Familie von Trypsin-Inhibitoren, von denen fünf Mit-glieder, durch Real-Time-PCR bestätigt, eine AM-spezifische Induktion zeigten. Demnach kann das Modell M. truncatula zur molekularen Analyse von wirtschaftlich bedeutenden Leguminosen wie die Erbse herangezogen werden

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