Phosphor in Abwässern muss ab 2026 rückgewonnen werden. Was halten Landwirte und andere Düngeexperten davon

Bünemann-König, Else

Løes, Anne-Kristin

Mäder, Paul

Symanczik, Sarah

Auch in der Schweiz sind in den letzten Jahren vermehrt hohen Temperaturen in Kombination mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit und einer minimalen Luftgeschwindigkeit aufgetreten. Mit einer thermoneutralen Zone von 0-15°C sind Milchkühe auch in unseren Breitengraden im Sommer vermehrt Hitzestress ausgesetzt, gerade in der Schweiz, wo die weidebasierte Milchproduktion einen hohen Stellenwert hat. Mit der Erhebung des Temperatur and Humidity Index (THI) an Tagen mit einer Höchsttemperatur von über 18°C, der Verhaltensbeobachtung vier weidender Herden und der Verwendung der erhobenen Pedometer-Daten während dieser Tage wurden folgende drei Fragestellungen dieser Arbeit untersucht: 

(1) Kann das Zusammenstehen der Kühe in einem direkten Zusammenhang mit dem THI gebracht werden? 

(2) Wie wirkt sich ein erhöhter THI auf die Wiederkauaktivität der Kühe aus? 

(3) Welche Verhaltensindikatoren zu Hitzestress lassen sich zuverlässig erheben?

Aus den Ergebnissen dieser Arbeit geht hervor, dass kein direkter Zusammenhang zwischen dem Zusammenstehen der Kühe und dem THI besteht, sodass sich das Zusammenstehen der Tiere allein  nicht als zuverlässigen Verhaltsindikator für Hitzestress eignet. Auch bei der Wiederkauaktivität der Tiere konnte in dieser Arbeit kein deutlicher Zusammenhang zur vorherrschenden THI-Klasse auf der Weide festgestellt werden. Jedoch konnte beobachtet werden, dass sich bei steigender THI-Klasse der Anteil an liegend wiederkauenden Tieren zugunsten der stehend wiederkauenden Tiere reduzierte. Als geeignete, zuverlässig erhebbare Verhaltensindikatoren zu Hitzestress konnten lediglich die beiden Parameter «Anzahl liegende Kühe» und «Anzahl stehende und fressende Kühe» identifiziert werden. Aus den Ergebnissen des Vergleichs der Erhebungsmethoden und des Beobachterabgleichs dieser Arbeit lässt sich folgern, dass das Aktivitätsverhalten der Tiere wahrscheinlich mittels Pedometer objektiver und besser erhoben werden kann als durch Direktbeobachtungen der Forschenden

Kürmann, Sabine

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13 BIOAKTUELL  5|2016Rezyklierte Phospordünger –  was die Branche davon hältPhosphor in Abwässern muss ab 2026 rückgewonnen werden. Was halten Land-wirte und andere Düngeexperten davon? Ein Grundprinzip des Biolandbaus sind geschlossene Stoff-kreisläufe. Mit Ernteprodukten werden jedoch Nährstoffe abgeführt. Da Phosphor wie auch Kalium nicht aus der Luft fixiert werden kann, laufen auch Betriebe mit Hofdünger Ge-fahr, ihre Böden langfristig zu verarmen. Auf die endlichen Quellen Thomasmehl und Rohphosphat möchte man verzich-ten. Damit bleibt Klärschlamm die grösste potenzielle Phos-phorquelle. Neue Verfahren minimieren bei den Recyclingpro-dukten die Belastung mit Schwermetallen und Medikamenten.  Doch was halten Akteure des Biolandbaus von den ver-schiedenen Phosphor düngern? Im Rahmen des Projekts Improve-P haben das FiBL und Norsøk total 213 Landwirte, Forscherinnen und weitere Düngeexperten in verschiede-nen Ländern befragt, nachdem sie in einer Veranstaltung zu verschiedenen Rezykliermöglichkeiten informiert wurden. Es zeigte sich, dass in der Schweiz der mögliche Einsatz von Fleischknochenmehl sowie Humanurin und seinem Fällungs-produkt Struvit positiver bewertet wurde als in den beiden anderen deutschsprachigen Ländern. Im Gegensatz dazu waren die Akteure in der Schweiz kritischer gegenüber dem Einsatz von Klärschlamm und -asche als in anderen Län-dern. Die Akzeptanz von Grüngutabfällen und organischen Haushaltsabfällen war in allen Ländern mit über 80 Prozent sehr hoch. Bei den Speiseresten, pflanzlichen Rüstabfällen und Resten aus der Tierverarbeitung waren die Teilnehmer in der Schweiz positiver eingestellt als in Deutschland und Österreich.  Else Bünemann, Sarah Symanczik, Paul Mäder, FiBL, und Anne-Kristin Løes, Norsøk (Norwegisches Zentrum für Biolandbau) •«Die Resultate decken sich mit der Zulassungs-empfehlung von Struvit und Klärschlammasche eines unabhängigen EU-Gremiums.»  Else Bünemann, FiBL020406080100CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alleFleischknochenmehl Humanurin Struvit Klärschlamm KlärschlammascheThomasphosphat Rohphosphat%Akzeptabel Nicht akzeptabel Keine MeinungDie Grafik zeigt, was Biolandbau-Akteure verschiedener Länder von unterschiedlichen Phosphordüngern halten.  020406080100CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alle CH AT DE alleGrüngutabfälle Speisereste Organ. HaushaltsabfällePflanzliche RüstabfälleReste aus Tierverarbeitung%Keine MeinungNicht akzeptabelAkzeptabelGrüngut-abfälle*Fleisch-knochenmehl* - urinStruvit Klärschlam Klärschlamm-ascheThomas-phosphat*Roh - phosphat*Speise-reste*Organ. Haus-haltsabfälle*Pflanzliche Rüstabfälle*Reste aus Tierverarbeitungalle:  CH, AT, DE,   NO, GB, DK* Zugelassen bei Bio Suisse(z.T. nur kompostiert oder vergoren)Ackerbau

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