Agens-Präferenzen bei der Verarbeitung von satzinitialen Referenten mit Topikmarkierung im Japanischen?

Abstract

Beim Sprachverstehen werden eine limitierte Anzahl an sprachspezifischen syntaktischen und semantischen linguistic cues herangezogen, um einem Referenten online die thematische Rolle des Agens vor dem Erscheinen des finiten Verbs zuzuweisen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen Evidenz dafür, dass japanische L1-Sprecher unter Abwesenheit eindeutiger morphosyntaktischer und semantischer Informationen den linguistic cue der ersten Argumentposition dazu nutzen, um in der ‚N1-TOP N2’ Struktur den satzinitialen Referenten als Agens des Satzes zu interpretieren. Diese Behauptung wird dadurch begründet, dass sich die Probanden bei 2AFC-Aufgaben signifikant häufiger für das Bild entschieden, auf dem das Agens des gezeigten Ereignisses identisch mit dem satzinitialen Referenten des Teilsatzes ist. Es wird angenommen, dass sich aus diesen Befunden eine allgemeine Präferenz für die Agent-first Strategie bei der inkrementellen Verarbeitung von japanischen Sätzen durch L1-Sprecher ableiten lässt

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