Die vorliegende Arbeit soll zeigen, welches Schreibverfahren der Schweizer Autor Hermann Burger in seinem Roman Schilten. Schulbericht zuhanden der Inspektorenkonferenz verwendet,
um eine reale Landschaft so zu verfremden, dass sie die Innenwelt des Berichterstatters und
fiktionalen Erzählers symbolisch zum Ausdruck bringt.
Im gesamten OEuvre des Autors sticht die Hypertrophie der intertextuellen Anspielungen hervor. In
den meisten Arbeiten wies man auf die Häufigkeit der Zitate hin: sie zeigen eine spielerische
Manier, effektvoll Zitate aufzugreifen, um sie dann zu modifizieren.
In dieser Arbeit werden die Anspielungen auf Werke von Franz Kafka, Thomas Bernhard und anderen Autoren in Hinblick auf ihre Funktion bei der Verfremdung des Schauplatzes untersucht und im Sinne von Harold Blooms Theorie der Einflussangst gedeutet. Den Zitaten wird eine wichtige sinnstiftenden Rolle im Roman zugesprochen.
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit den „Realien“: das bedeutet, dass darin die einzelnen
Räume des Schulgebäudes, als die Ängste des Erzahlers genommen, analysiert werden.
Der zweite Teil behandelt die „Irrealien“, womit jene Räume oder Utensilien gemeint sind,
denen eine Schlüsselfunktion im Schreibprozess des Romans zukommt.
Im letzten Abschnitt der Arbeit soll die Existenz des Lehrers untersucht werden. Sie steht
besonders eng in Bezug zu den Motiven des Scheintodes und der Verschollenheit.
Diese Motive versinnbildlichen nicht nur die Innenwelt des Erzählers, die im Gegensatz zur Außenwelt steht und von unzuverlässigen Kommunikations- und verkehrsmäsigen Verbindungsmoglichkeiten geprägt ist, sondern verdeutlichen einen Diskurs, den die Hauptfigur aus der Auseinandersetzung mit den einzelnen Räumen entwickelt