Un_Gleich. Anmerkungen, die schließlich die Bedeutsamkeit einer Orientierung an postkommunitärer Solidarität für die politische Bildung in der (Post-)Pandemie betonen
Die mutmaßlich zu einem Ende gekommene SARS-CoV-2-Pandemie verweist auf zumindest zwei grundlegende gesellschaftliche Zusammenhänge, Gleichheit wie Ungleichheit (vgl. Mecheril/Karakaşoğlu 2020). Als infektiöse organische Struktur ohne eigenen Stoffwechsel, die ihr Erbgut in eine Zelle einschleust, mittels derer anschließend unzählbare Replikate hergestellt werden, behandelt das Virus die Menschen zunächst gleich. Hierin zeigt sich eine anthropologische Schlüsseldimension: Der Mensch ist vulnerabel. Vulnerabilität ist »grosso modo eine Eigenschaft und Fähigkeit des Menschen, die ihn seit der kulturellen Tradierung als Mensch antreibt und die die Grundlage der Herausbildung des homo sapiens ist, der versucht, seine Verletzlichkeit und damit verbundene Erinnerung an die eigene Verletzbarkeit und Endlichkeit praktisch wie theoretisch zu bewältigen« (Burghardt et al. 2017:35). (DIPF/Orig.