Biodiversität der Makrozoobenthos – Lebensgemeinschaft in zwei kleinen Oberläufen des Untersees (Bodenseegebietes) : Fokus Trichoptera

Abstract

Zertifikatsarbeit CAS Makrozoobenthos Gewässerbeurteilung und Artenkenntni (MZB)Die Vielfalt von aquatischen wirbellosen Kleinlebewesen wird in unterschiedlichen Monitoring Programmen im Rhein oder am Bodensee untersucht, während Daten von kleinen Fliessgewässern weniger oft über längere Zeit erhoben werden. Aus diesem Grund plant die Eawag ein intensives Monitoring mit wiederholenden Amphipodenbestandesaufnahmen und einem langzeit Laubabbau Experiment in zwei Oberläufen des Bodenseegebietes durchzuführen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Zusammensetzung der wirbellosen Kleinlebewesen am Gewässergrund dieser zwei Oberläufen des Untersees im Bodenseegebiet (Kanton Thurgau) untersucht mit einem Fokus auf die vorkommenden Köcherfliegenarten. Dabei wurden in beiden Oberläufen (Eschlibach, Mannebach) an je drei Standorten nach dem Modul Makrozoobenthos (Stufe F) des Modulstufenkonzeptes acht Proben genommen und die aquatischen Invertebraten bestimmt. Die Abundanz des Makrozoobenthos ist im Eschlibach um 60% höher als im Mannebach. Beide Oberläufe wiesen nach IBCH_2019 auf einen guten ökologischen Zustand hin, wobei nach IBCH_2019_R der oberste Abschnitt im Mannebach in die mässige Kategorie wechselt. Nach dem SPEAR_2018 Index zeigen die bewaldeten drei Abschnitte einen guten Zustand, nicht aber die unteren Abschnitte beider Bäche und der oberste am Mannebach. Bei den unteren Abschnitten könnte dies an den Einflüssen des umliegenden Siedlungsgebiets liegen. Am oberen Abschnitt des Mannebachs könnte der mässige ökologische Zustand mit reduzierter Anzahl von Steinfliegenlarven und Gammariden auf einen Schadstoffeinfluss hindeuten. Die Lebensgemeinschaften beider Oberläufe weisst mit 36% im Eschlibach und 43% im Mannebach eine grosse Individuenanzahl von Ephemeroptera-Plecoptera-Trichoptera (EPT) Arten auf, wobei die Köcherfliegenlarven die kleinste Individuenanzahl stellen. Von den vorkommenden 12 Köcherfliegenarten ist nur eine als verletzlich und zwei als potenziell gefährdet nach den Roten-Liste-Arten eingestuft. Die vorkommenden Taxa weisen auf eine natürliche Lebensgemeinschaft hin. Um den Rückgang der Bachflohkrebse und Steinfliegenlarven zu untersuchen sollten weitere Probenahmen der Benthosorganismen gekoppelt mit Wasseranalysen oder In-Situ Versuche mit Bachflohkrebsen durchgeführt werden. Der Überblick über den ökologischen Zustand der Bäche hilft die Gewässer zu überwachen und mögliche Schutzkonzepte für den Erhalt der Artenvielfalt zu entwickeln

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