Digitale Kinderkulturen im Grundschulalter. Subway-Surfing in postdigitalen Räumen

Abstract

Was sind digitale Orte der Kinderkultur in einer postdigitalen Gesellschaft und was machen Kinder dort? Was beschäftigt sie, wenn sie digital aktiv sind? Zur Beantwortung dieser sowohl für die Kindheitsforschung als auch für die grundschulpädagogische Medienbildung relevanten Fragen, haben die Autor*innen Gruppendiskussionen mit Grundschulkindern zu ihren Erfahrungen mit digitalen Medien geführt. Die Ergebnisse zeigen, wie die beforschten Kinder mit und durch das Spiel Subway Surfers Gemeinschaft herstellen oder/und sich aus eben dieser zurückziehen. Sie erweitern ihren topografischen und chronologischen Raum; langweilige Zwischenräume werden durch ein Flowerleben überbrückt. Für das Spiel zentral ist ein durch Münzen repräsentiertes Belohnungssystem. Die Kinder sprechen davon, beim Spielen „kurz“ ihren „Job“ zu machen. Mit dem Begriff der Heterotopie setzen die Autor*innen die Ergebnisse der Analyse kapitalismuskritisch in Relation zur (Grund-)Schule. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Grundschule auf bestimmte Weise die Raum-Zeit der Kinder besetzt und so die Spezifik ihrer Gegenorte mitgestaltet. Die Gegenorte können als Spiegel der Reflexion dienen, die eigene Praxis zu hinterfragen. Mit dieser Perspektive schlagen sie eine Möglichkeit der Verhältnissetzung von Kindheits- und Grundschulforschung vor. (DIPF/Orig.

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