Zukünftige ökonomische Herausforderungen der Agrarproduktion: Strukturwandel vor dem Hintergrund sich ändernder Märkte, Politiken und Technologien

Abstract

Obwohl technischer Fortschritt die Basis der Wohlstandsentwicklung unserer Gesellschaft bildet, ist der Terminus „Agrarstrukturwandel“ in der politischen Diskussion negativ belegt. Ein Grund ist, dass struktureller Wandel nicht notwendigerweise zum Vorteil für alle Beteiligten führt, sondern es auch Verlierer geben kann. Konflikte entstehen zudem dadurch, dass es viele verschiedene Interessengruppen gibt, die spezifische Sichtweisen haben. Im Zusammenhang mit dem Agrarstrukturwandel spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, wie etwa ein ruinöser Wettbewerb oder ein zunehmender Dualismus in den Agrarstrukturen. Für die erfolgreiche Bewältigung des Strukturwandels ist es hier einerseits von entscheidender Bedeutung, inwiefern auf Betriebs- und Unternehmensebene die internen betrieblichen und unternehmerischen Anpassungen mit den externen Triebkräften Schritt halten können und sich andererseits dabei auch die Wertschöpfungsketten insgesamt so weiterentwickeln, dass sie international wettbewerbsfähig bleiben. Ausgehend vom derzeitigen wirtschaftlichen, politischen und technischen Umfeld des Agrarsektors, gibt es verschiedene Anzeichen, dass die Triebkräfte des Strukturwandels in neue Dimensionen vorstoßen: Die Marktbedingungen ändern sich rapide – etwa durch die wachsende Bedeutung der vertikalen Koordination, internationale Verschiebungen von Angebot und Nachfrage sowie die stark wachsende Nachfrage nach Agrarerzeugnissen für Nichtnahrungszwecke. Hinsichtlich der technologischen Veränderungen ergeben sich neue Möglichkeiten aus der Biotechnologie und ebenso eine weiter steigende Kapitalintensität der Landwirtschaft, die darauf hindeutet, dass die Entlohnung des Faktors Arbeit irgendwann weniger bedeutsam sein wird, als die des Faktors Kapital. Zusätzlich deutet einiges darauf hin, dass nach 2013 der EU Agrarhaushalt drastisch verkleinert werden könnte. In diesem Beitrag werden einige dieser Aspekte analysiert und mit Blick auf besondere Herausforderungen diskutiert.Though technological progress is a main source of economic growth, structural change in agriculture is often controversially discussed. One reason is that structural change does not benefit all stakeholders but also creates losers. Conflicts arise also because stakeholders perceive changes in quite different ways. Specific aspects of structural change in agriculture are the tendencies towards ruinous competition and an increasing dualism in farm structures. Critical issues for successful structural change imply that internal adjustments keep pace with external drivers and that moreover the agricultural value chains sustain international competitiveness. Actual developments in the economic, technological and political environment indicate that the drivers of structural change reach new dimensions: Markets change rapidly through an increasing importance of vertical integration, international shifts in supply and demand as well as the increasing demand for non-food uses of agricultural products. Regarding technological changes, bio-technology creates new opportunities while the ever increasing capital intensity of agricultural production will lead to a situation in which returns to capital become more important than labour income. Moreover, it has to be expected that after 2013 the financial contributions within the EU Common Agricultural Policy may be reduced substantially. This article analyses some of these aspects and discusses the evolving challenges

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