Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern von der Bedeutung der Mathematik in einem Studium

Abstract

Die Bildungsziele des Unterrichts der gymnasialen Oberstufe umfassen neben der Trias einer vertieften Allgemeinbildung, allgemeinen Studierfähigkeit und wissenschaftspropädeutischen Bildung auch eine angemessene Information über Anforderungen des Studiums (KMK, 2006). Dennoch zeigen verschiedene Studien auf, dass der Informationsstand vieler Studienanfänger* innen über die Anforderungen ihres Studiums häufig unzureichend ist (Lewin et al., 2000; Oepke & Eberle, 2016). Dieser defizitäre Informationsstand mündet vielfach in einem Studienabbruch. In mathematisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern und den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind falsche Erwartungen für 10 % der Studienabbrecher*innen sogar abbruchentscheidend (Heublein et al., 2010). Auch mit Blick auf mathematische Anforderungen im Studium bemängeln Hochschullehrende Informationsdefizite. So merkt bspw. eine Dozentin des Studiengangs Wirtschaftspolitischer Journalismus an, dass „angehende Studierende besser darüber aufgeklärt werden [sollten], was auf sie zukommt. Viele unserer Teilnehmer: innen sind völlig überrascht von der Tatsache, dass der Studiengang recht mathematisch aufgebaut ist.“ (Neumann et al., 2021, S. 6) Auch nehmen Hochschullehrende eine Vermeidungstaktik der Studierenden wahr: „Zudem ist mein Eindruck, dass sich die meisten Studierenden für einen Studiengang der Sozialen Arbeit bzw. Sozialpädagogik entschieden haben, um mathematische Anforderungen zu vermeiden.“ (Neumann et al., 2021, S. 6)

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