Das Lösen von mathematischen Problemen ist eine zentrale Grundlage für das Betreiben von Mathematik. Außerhalb des Schulunterrichts liegen diese Probleme jedoch nur selten vorgefertigt vor und müssen zunächst entwickelt werden. Die Entwicklung eigener Probleme (Problem Posing) hat in den letzten Jahren in der mathematikdidaktischen Forschung stark an Bedeutung gewonnen. Insbesondere gilt das Problem Posing als ein gewinnbringender Ansatz zur Förderung des Problemlösens, da die Entwicklung eigener Probleme wichtige Problemlöseprozesse anspricht (Cai & Leikin, 2020). Das Modellieren kann als Problemlösen realweltlicher Probleme charakterisiert werden. Demnach ist es möglich, dass Problem Posing zu gegebenen realweltlichen Situationen (modellierungsbezogenes Problem Posing) auch zur Förderung des mathematischen Modellierens gewinnbringend eingesetzt werden kann. Bisher existiert nur wenig Forschung zum Problem Posing aus Modellierungsperspektive. Um das Potential des Problem Posings für das Modellieren zu untersuchen, soll die Verbindung zwischen den Problem Posing und Modellierungsprozessen aus einer kognitiven Perspektive analysiert werden