Leben und Sterben auf dem Abfallhaufen?: eine Strontium-Isotopen-Untersuchung zu den menschlichen Skelettresten der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlung von Zürich-Parkhaus Opéra

Abstract

Seeuferarchäologie ist Siedlungsarchäologie. Entlang der Ufer der Schweizer Seen gibt es bislang keine neolithischen Bestattungen. Dies ist seit langem bekannt. Dass es dennoch immer wieder einzelne, schwer zu interpretierende menschliche Knochenfunde aus Pfahlbausiedlungen gab, ist niemals umfassend kommentiert worden. Mit der Ausgrabung von Zürich-Parkhaus Opéra hat sich dieses Bild geändert, als auf Abfallhaufen deponierte menschliche Knochen systematisch dokumentiert wurden. Eine Möglichkeit zur Rekonstruktion der Lebensverhältnisse der Individuen aus den Seeuferbefunden liefern Isotopenstudien. Die Daten können einerseits im Kontext von Mobilität neolithischer Individuen interpretiert werden. Andererseits liegt es im Rahmen der Strontium-Isotopendaten (im Folgenden 87Sr/86Sr) der Individuen nahe, die kleinräumige lokale Geologie als Anhaltspunkt für divergierende Standorte der Felder und damit der Ernährungsgrundlage der Menschen als Ursache für abweichendes 87Sr/86Sr zu vermuten. Die Studie thematisiert archäometrisch die geologische Lebensgrundlage der ‚Toten auf dem Abfallhaufen‘ zu deren Lebzeiten

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