Professionswissen von Studierenden und von Regel- und Förderlehrkräften zu Grundlagen des Leseerwerbs und zur Diagnostik von Leseschwierigkeiten: Entwicklung eines Instruments und Herausforderungen

Abstract

Leseschwierigkeiten (LS) gehören zu den häufigsten Lernproblemen und es ist wichtig, dass betroffene Schüler:innen im Unterricht angemessen unterstützt werden. Das erfordert entsprechendes Professionswissen von den Lehrkräften und Instrumente, mit denen deren Wissen valide und reliabel erfasst werden kann. Bislang fehlen solche Instrumente. Im Kontext von inklusivem Unterricht stellt sich zudem die Herausforderung, Instrumente zu entwickeln, mit denen das Professionswissen von unterschiedlich ausgebildeten Lehrkräften (Regellehrkräfte, Förderlehrkräfte) erfasst werden kann. Im Artikel wird ein Instrument vorgestellt und hinsichtlich seiner psychometrischen Qualität analysiert, mit dem das Professionswissen zu Grundlagen des Leseerwerbs und zur Diagnostik von LS erfasst werden kann. In Studie 1 nahmen n = 190 Studierende am Ende des Lehramtstudiums Grundschule, n = 139 Studierende am Anfang des Aufbaustudiums Förderpädagogik und n = 114 Studierende am Ende des Aufbaustudiums Förderpädagogik teil. In Studie 2 wurden n = 90 amtierende Grundschullehrkräfte und n = 52 amtierende Förderlehrkräfte mit einer gekürzten Fragebogenversion befragt. In Studie 1 ist es gelungen, ein Instrument mit 18 Items zu entwickeln, das sich für den Einsatz bei Studierenden der Förderpädagogik eignet, für die Studierenden des Lehramtes Grundschule jedoch nur eingeschränkt. In Studie 2 konnte nur für die Förderlehrkräfte eine Skala mit fünf Items und einer knapp akzeptablen Reliabilität konstruiert werden. Das eingesetzte Instrument scheint vor allem Wissen zu erfassen, das während bzw. kurz nach der Ausbildung vorhanden ist. Abschließend erfolgen Überlegungen zu weiteren notwendigen Forschungsbemühungen zur Erfassung des Professionswissens von Lehrkräften zum Thema LS

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