“Memory is a Bitch.” Taboo and False Memory in Czech Reportages by Mariusz Szczygieł

Abstract

Dieser Beitrag befasst sich mit den Werken des polnischen Gegenwartsautors und Journalisten Mariusz Szczygieł (*1966). Szczygiełs tschechische Reportagen (Gottland [2006], Zrób sobie raj [2010] und in gewissem Maße Nie ma [2018]) werden aus der Perspektive der Gedächtnisforschung analysiert, wobei besonderes Augenmerk sich auf die Frage des Tabus im kollektiven Gedächtnis und das Thema der falschen Erinnerung (die Produkte des Geistes einzelner Personen oder Gruppen von Menschen, die ihnen die Gewissheit geben, dass ein bestimmtes Ereignis stattgefunden hat, obwohl es nie stattgefunden hat) richtet, die die Unglaubwürdigkeit von Erinnerungen und Reminiszenzen aufzeigen sollen. Die Autorin argumentiert, dass Szczygiełs tschechische Reportagen im Kontext von Fragen zu lesen sind, die in der polnischen Öffentlichkeit in den letzten Jahrzehnten lebhaft diskutiert wurden: das Dilemma, wie mit der kommunistischen Vergangenheit nach 1989 umzugehen ist (lustration; polnisch: lustracja); und wie mit dem Referenzpakt beim Schreiben und Lesen von literarischen Sachbüchern zu verfahren ist

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