Diese Veröffentlichung geht zurück auf eine Masterarbeit im Studiengang Information Science, M. A. an der Humboldt-Universität zu Berlin.Interdisziplinäre Forschung ist ein seit vielen Jahrzehnten besprochenes und praktiziertes
Konzept, um verschiedene Facetten eines Themas einander ergänzend untersuchen und
reale Probleme ohne disziplinäre Einengungen lösen zu können. Institutionelle Repositorien
sind etablierte digitale Infrastrukturen von Institutionen wie Universitäten, relevant bei der
Open-Access-Transformation und dienen neben der Archivierung und Veröffentlichung von
wissenschaftlichen Publikationen auch der Erzeugung von nachnutzbaren beschreibenden
Metadaten. Bibliotheken beschäftigen sich mit der Abbildung von Publikationen und
betreiben überwiegend auch die genannten Repositorien. Einen direkten Weg zur Recherche
von interdisziplinären Veröffentlichungen scheint es allerdings nicht zu geben, genauso fehlt
eine wissenschaftliche Auseinandersetzung eben jener Sichtbarkeit in bibliothekarischen
Systemen wie z. B. Repositorien. Zur Erforschung dieser scheinbaren Differenz gegenüber
dem Stellenwert in der wissenschaftlichen Praxis unterteilt sich die Arbeit in drei
Teilstudien, um mit unterschiedlichen Methoden sich ergänzende Erkenntnisse zu
ermöglichen. Neben einer qualitativen Analyse von händisch ausgewählten Metadatensätzen
interdisziplinärer Publikationen, wurde auch eine quantitative Analyse eines größeren
Datensatzes auf Grundlage der wörtlichen Nennung sowie eine überregionale Untersuchung
von Repositorien direkt in den Suchportalen durchgeführt. In den Ergebnissen ließ sich
feststellen, dass es Wege zu interdisziplinären Publikationen gibt, die aber nicht aktiv mit
diesem Ziel konzipiert sind oder gestaltet werden. Das Zusammenspiel von unter anderem
an Organisationsstrukturen orientierten Sammlungen, disziplinärer Klassifikation,
Selbsteingabe durch die Autor:innen sowie nicht-hierarchischen Metadatenstrukturen macht
es in jedem Fall nötig, die Publikationen einzeln zu prüfen. Die Identifizierung in der
Itemansicht wird zwar in der Regel nicht strukturell unterstützt, ist aber auf Basis der
üblichen Eingaben und Informationen aus dem Volltext möglich