Humusgehalt und -qualität nach 28 Jahren Aushagerung im Vergleich zu ausreichend mit Stickstoff versorgtem Boden im statischen Stickstoffdüngungsversuch der TH Bingen

Abstract

Die Stabilisierung der organischen Substanz im Boden, sei es durch Mineralassoziierung oder durch zunehmende Rekalzitranz geht mit einer Verengung des C:N-Verhältnisses einher. Chronischer N-Mangel könnte deshalb langfristig die Stabilisierung des Humus im Boden beeinträchtigen. Um dieser Frage nachzugehen, wurden aus den oberen 10 cm des statischen N-Düngungsversuch der TH Bingen Bodenproben entnommen und auf leicht mineralisierbaren, leicht hydrolysierbaren sowie auf partikulären (POM) und mineralassoziierten (MAOM) organischen N und C untersucht. Das Aushagern durch langjährig unterlassene Stickstoffdüngung führte zu einem Rückgang des Humusgehalts im Boden. Von dem aushagerungsbedingten Rückgang der orga-nischen Substanz waren allerdings nicht alle Humus-Fraktionen gleichermaßen betroffen. Relativ am stärk¬sten spiegelte sich die Aushagerung in der hydrolysierbaren Fraktion wider, was am heißwasserlöslichen Stickstoff erkennbar wurde (minus 27,2% bzw. 26,5 %). Auch der potenziell mineralisierbare N war von der Aushagerung besonders stark betroffen. Mit minus 19,6% bzw. 21,9 % reagierte die partikulare organische Substanz (POM) zwar deutlich stärker als die mineralassoziierte Fraktion (minus 8,6% bzw. 9,9%). Die POM-Fraktion war damit jedoch weniger sensitiv hinsichtlich Aushagerung als die hydrolysierbare N-Fraktion. Dieser Befund stärkt die Vermutung, dass unter chronischem N-Mangel deutlich weniger hydrolysierbarer N im Boden akkumuliert, der für eine anschließende Stabilisierung zur Verfügung stehen könnte, als in Böden, die ausreichend mit Stickstoff versorgt werden

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