Werner Herzogs Kurzfilm Ten Thousand Years Older: Eine kritische Lektüre aus den Perspektiven der Dekonstruktion und der Genealogie

Abstract

Da kein Abstract des Artikels vorhanden ist, finden Sie hier den Beginn des Artikels: Werner Herzogs Kurzfilm Ten Thousand Years Older aus der Reihe Ten Minutes Older: The Trumpet erzählt zwei Geschichten: Die seiner eigenen Entstehung und die Geschichte dessen, weswegen die Produktion dieses Dokumentarfilms überhaupt in Angriff genommen wurde – wegen des «letzten der versteckten Stämme», gemeint ist ein Indiostamm im Amazonas-Regenwald.Eine konventionelle Lesart wird zum Schluss kommen, der Sinn desFilms oder seine Bedeutung liege darin, auf die Zerstörung der Kulturen der Ureinwohner aufmerksam zu machen, diese zu dokumentieren und öffentlich anzuprangern. Diese Lesart jedoch bleibt unzureichend, denn wir finden uns durch Herzogs Film vor einen unauflösbaren Zirkel gestellt: Der Untergang des Indianerstammes wird zwar durch das Kamerateam dokumentiert, aber erst nachdem dieses ihn selbst angestossen hat. Über den Film kann also solange nicht ausreichend gesprochen werden, als die Geschichte des Uru-Eu-Wau-Wau-Stammes – die zugleich als Beispiel für die Entwicklung des Menschen von einem ursprünglicheren Punkt dient – nicht mit der Geschichte dessen eins gesetzt wird, was deren Entwicklung zu Wege bringt. Wiederum stellt diese andere Geschichte, die der Film erzählt – die Geschichte vom Filmmaterial, das die Entdeckung des besagten Stammes zeigt – ebenfalls ein Beispiel dar, nämlich für die Entwicklung eines technisch-medialen Artefakts: Als Filmmaterial eines Expeditionsteams zeigt es, wie ein Dokumentarfilm entsteht

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