Mismatch responses: Probing probabilistic inference in the brain

Abstract

Sensory signals are governed by statistical regularities and carry valuable information about the unfolding of environmental events. The brain is thought to capitalize on the probabilistic nature of sequential inputs to infer on the underlying (hidden) dynamics driving sensory stimulation. Mis-match responses (MMRs) such as the mismatch negativity (MMN) and the P3 constitute prominent neuronal signatures which are increasingly interpreted as reflecting a mismatch between the current sensory input and the brain’s generative model of incoming stimuli. As such, MMRs might be viewed as signatures of probabilistic inference in the brain and their response dynamics can provide insights into the underlying computational principles. However, given the dominance of the auditory modality in MMR research, the specifics of brain responses to probabilistic sequences across sensory modalities and especially in the somatosensory domain are not well characterized. The work presented here investigates MMRs across the auditory, visual and somatosensory modality by means of electroencephalography (EEG) and functional magnetic resonance imaging (fMRI). We designed probabilistic stimulus sequences to elicit and characterize MMRs and employed computational modeling of response dynamics to inspect different aspects of the brain’s generative model of the sensory environment. In the first study, we used a volatile roving stimulus paradigm to elicit somatosensory MMRs and performed single-trial modeling of EEG signals in sensor and source space. Model comparison suggested that responses reflect Bayesian inference based on the estimation of transition probability and limited information integration of the recent past in order to adapt to a changing environment. The results indicated that somatosensory MMRs reflect an initial mismatch between sensory input and model beliefs represented by confidence-corrected surprise (CS) followed by model adjustment dynamics represented by Bayesian surprise (BS). For the second and third study we designed a tri-modal roving stimulus paradigm to delineate modality specific and modality general features of mismatch processing. Computational modeling of EEG signals in study 2 suggested that single-trial dynamics reflect Bayesian inference based on estimation of uni-modal transition probabilities as well as cross-modal conditional dependencies. While early mismatch processing around the MMN tended to reflect CS, later MMRs around the P3 rather reflect BS, in correspondence to the somatosensory study. Finally, the fMRI results of study 3 showed that MMRs are generated by an interaction of modality specific regions in higher order sensory cortices and a modality general fronto-parietal network. Inferior parietal regions in particular were sensitive to expectation violations with respect to the cross-modal contingencies in the stimulus sequences. Overall, our results indicate that MMRs across the senses reflect processes of probabilistic inference in a complex and inherently multi-modal environment.Sensorische Signale sind durch statistische Regularitäten bestimmt und beinhalten wertvolle Informationen über die Entwicklung von Umweltereignissen. Es wird angenommen, dass das Gehirn die Wahrscheinlichkeitseigenschaften sequenzieller Reize nutzt um auf die zugrundeliegenden (verborgenen) Dynamiken zu schließen, welche sensorische Stimulation verursachen. Diskrepanz-Reaktionen ("Mismatch responses"; MMRs) wie die "mismatch negativity" (MMN) und die P3 sind bekannte neuronale Signaturen die vermehrt als Signale einer Diskrepanz zwischen der momentanen sensorischen Einspeisung und dem generativen Modell, welches das Gehirn von den eingehenden Reizen erstellt angesehen werden. Als solche können MMRs als Signaturen von wahrscheinlichkeitsbasierter Inferenz im Gehirn betrachtet werden und ihre Reaktionsdynamiken können Einblicke in die zugrundeliegenden komputationalen Prinzipien geben. Angesichts der Dominanz der auditorischen Modalität in der MMR-Forschung, sind allerdings die spezifischen Eigenschaften von Hirn-Reaktionen auf Wahrscheinlichkeitssequenzen über sensorische Modalitäten hinweg und vor allem in der somatosensorischen Modalität nicht gut charakterisiert. Die hier vorgestellte Arbeit untersucht MMRs über die auditorische, visuelle und somatosensorische Modalität hinweg anhand von Elektroenzephalographie (EEG) und funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT). Wir gestalteten wahrscheinlichkeitsbasierte Reizsequenzen, um MMRs auszulösen und zu charakterisieren und verwendeten komputationale Modellierung der Reaktionsdynamiken, um verschiedene Aspekte des generativen Modells des Gehirns von der sensorischen Umwelt zu untersuchen. In der ersten Studie verwendeten wir ein volatiles "Roving-Stimulus"-Paradigma, um somatosensorische MMRs auszulösen und modellierten die Einzel-Proben der EEG-Signale im sensorischen und Quell-Raum. Modellvergleiche legten nahe, dass die Reaktionen Bayes’sche Inferenz abbilden, basierend auf der Schätzung von Transitionswahrscheinlichkeiten und limitierter Integration von Information der jüngsten Vergangenheit, welche eine Anpassung an Umweltänderungen ermöglicht. Die Ergebnisse legen nahe, dass somatosen-sorische MMRs eine initiale Diskrepanz zwischen sensorischer Einspeisung und Modellüberzeugung reflektieren welche durch "confidence-corrected surprise" (CS) repräsentiert ist, gefolgt von Modelanpassungsdynamiken repräsentiert von "Bayesian surprise" (BS). Für die zweite und dritte Studie haben wir ein Tri-Modales "Roving-Stimulus"-Paradigma gestaltet, um modalitätsspezifische und modalitätsübergreifende Eigenschaften von Diskrepanzprozessierung zu umreißen. Komputationale Modellierung von EEG-Signalen in Studie 2 legte nahe, dass Einzel-Proben Dynamiken Bayes’sche Inferenz abbilden, basierend auf der Schätzung von unimodalen Transitionswahrscheinlichkeiten sowie modalitätsübergreifenden bedingten Abhängigkeiten. Während frühe Diskrepanzprozessierung um die MMN dazu tendierten CS zu reflektieren, so reflektierten spätere MMRs um die P3 eher BS, in Übereinstimmung mit der somatosensorischen Studie. Abschließend zeigten die fMRT-Ergebnisse der Studie 3 dass MMRs durch eine Interaktion von modalitätsspezifischen Regionen in sensorischen Kortizes höherer Ordnung mit einem modalitätsübergreifenden fronto-parietalen Netzwerk generiert werden. Inferior parietale Regionen im Speziellen waren sensitiv gegenüber Erwartungsverstoß in Bezug auf die modalitätsübergreifenden Wahrscheinlichkeiten in den Reizsequenzen. Insgesamt weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass MMRs über die Sinne hinweg Prozesse von wahrscheinlichkeitsbasierter Inferenz in einer komplexen und inhärent multi-modalen Umwelt darstellen

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