Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium ist eine der Haupttodesursachen im Zusammenhang mit Krebs. Ein erheblicher Teil dieser Patienten wird in Deutschland ambulant behandelt. Wir wollten die Ergebnisse von Patienten mit Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, die ambulant behandelt wurden, analysieren und untersuchen. Alle konsekutiven Patienten mit fortgeschrittenem unheilbarem nicht operierbarem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), die zwischen Juni 1995 und Dezember 2016 behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert.
736 Patienten mit einem medianen Alter von 66 Jahren (37–88 Jahre) konnten untersucht werden. Alle Patienten hatten zum Zeitpunkt der Präsentation eine lokal fortgeschrittene Erkrankung und 71% hatten eine metastatische Erkrankung. Das Adenokarzinom (61%) war der häufigste histologische Subtyp, gefolgt von Plattenepithelkarzinomen (28%). Die Mehrheit (93%) erhielt mindestens eine Chemotherapie. Im Mittel wurden 2,5 Behandlungslinien pro Patient (1–11) verabreicht, wobei die Platin-Dubletten-Chemotherapie die häufigste Behandlungsart war (524/650; 81%). 93% der Patienten starben während des Beobachtungszeitraums, hauptsächlich aufgrund des Tumors (76%). Das mediane Gesamtüberleben (OS) betrug 13.5 Monate (0,4–194.6). Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung hatten ein OS von 16.9 Monaten (1.2–188.5 +) im Vergleich zu 11,6 Monaten (0.4–194.6) bei Patienten mit Metastasen (p = 0.003).
Die Fortschritte in der Krebstherapie haben das Ergebnis von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs verbessert. Diese Patientengruppe profitiert von einer palliativen Chemotherapie, die ambulant erfolgreich durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit randomisierten kontrollierten Studien und aktuellen Daten aus regionalen und internationalen Registern. Eine angemessene Nachsorge von Patienten mit Lungenkrebs, die eine kurative Therapie erhalten haben, führt zur Früherkennung eines Rückfalls und damit zu einem verbesserten Ergebnis. Ein gutes, umfassendes multidisziplinäres Team ist für die Versorgung dieser Patientenkohorte mit mehreren Komorbiditäten obligatorisch. Mit Hilfe eines kompetenten multidisziplinären Rahmens kann eine qualitativ hochwertige Versorgung ambulant näher an zu Hause erbracht werden
