Herausforderungen und Chancen bei der Beratung und Behandlung mehrsprachiger Familien mit CI-versorgten Kindern

Abstract

Hintergrund: Die Themen Migration und Behinderung erhalten in Politik und Gesellschaft immer mehr Aufmerksamkeit - u. a. ausgelöst durch die erste Flüchtlingswelle im Jahr 2015. Jedoch geht aus dem 11. Integrationsbericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration 2016 hervor, dass weiterhin ein großer Forschungs- und Handlungsbedarf bezogen auf Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderung besteht. Kulturelle Unterschiede, sprachliche Barrieren und ein eher geringes Inanspruchnahmeverhalten von Gesundheitsleistungen sind dabei wichtige zu untersuchende Faktoren. Dies gilt auch für Kinder aus mehrsprachigen Familien, die mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt werden.Viele Studien, die sich dem Thema Mehrsprachigkeit bei CI-versorgten Kindern widmen, adressieren die Sprach- und Kommunikationsentwicklung der Kinder. Zunehmend wird auch die Sicht der Fachleute auf den Umgang mit sprachlichen und kulturellen Unterschieden in der Förderung und Bildung von Kindern mit Hörstörungen untersucht. Bisher gibt es jedoch keine Studien, die sich im speziellen mit den Behandlungs- und Beratungssettings in der Folgetherapie bei mehrsprachigen Familien mit CI-versorgten Kindern befassen. Es lässt sich annehmen, dass aufgrund von Sprachbarrieren und kultureller Identität Herausforderungen entstehen und es deshalb kreativer und flexibler Lösungsansätze bedarf.Ziel der Studie ist, Herausforderungen und Chancen in Beratungs- und Behandlungssettings aufzuzeigen, die sich in CI-Zentren, z. B. aufgrund von möglichen Kommunikations- und Sprachbarrieren sowie kulturellen Einflüssen zwischen Eltern und beratender/behandelnder Person, ergeben. Im Fokus stehen der Umgang mit den Herausforderungen und mögliche Handlungsbedarfe, wie beispielsweise der Umgang mit Verständigungsproblemen oder die Anpassung standardisierter Testverfahren.Material und Methoden: In diesem Forschungsprojekt werden leitfadengestützte problemzentrierte Interviews durchgeführt. Befragt werden drei bis fünf Expert*innen aus den Bereichen Sprachtherapie und Pädagogik in fachzertifizierten CI-Zentren in NRW. Zur Transkription und Analyse des Interviews wird die Software MAXQDA verwendet. Die Interviews werden mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert.Ergebnisse: Die Durchführung der Interviews erfolgt zwischen Mitte Mai und Mitte Juni 2023. Auf der DGPP Jahrestagung werden die Studienergebnisse vorgestellt und diskutiert

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