Hannover : Institutionelles Repositorium der Leibniz Universität Hannover
Doi
Abstract
This dissertation comprises four articles. The first three articles analyze auditing research
questions using analytical models. The fourth article uses an experimental empirical research
method to analyze the rationalization of misreporting.
The first article analyzes how enforcement institutions’ inspection focus disclosure influences
the managers’ misreporting, the auditors’ effort choices, and thus the financial
reporting quality. We, thereby, show that focus disclosure can enhance or deteriorate financial
reporting quality. We also highlight conditions under which focus disclosure can
yield a higher financial reporting quality and how enforcement institutions can influence
these conditions.
The second article analyzes how third-party auditor hiring (e.g., by a stock exchange)
affects entrepreneurs’ misreporting choices and overall investment efficiency. I show that
even though independence issues could be solved, third-party auditor hiring can enhance
or deteriorate investment efficiency. Third-party hiring can harm investment efficiency as
it reduces misreporting, and thus, misreporting cannot be used to compensate a conservative
accounting system to prevent underinvestment. Further, I highlight conditions under
which third-party hiring yields a higher or lower investment efficiency.
The third article analyzes driving forces for audit firm split-ups into stand-alone audit
and advisory firms, such as the once planned EY split-up. In addition, we explore the potential
consequences of audit firm split-ups on audit quality and the role of enforcement
strength. We find that three effects determine split-up preferences and its consequences:
First, as the advisory partner wants to prevent an adverse audit opinion to keep the client,
independence problems arise. Second, as the advisory partner loses reputation in case of
an audit failure, an advisory project creates positive effort incentives. Third, spillovers
from audit to advisory lower the advisory partner’s project costs. Enforcement strength,
thereby, determines which of the first two effects dominates because enforcement strength
determines effort incentives. These effects and, thus, enforcement strength determine the
overall effect of audit split-ups on audit quality.
The fourth article analyzes the rationalization of financial misreporting. Using a 2x2
between-subjects experiment, we find that an externally caused bad environmental state
causes a higher misreporting likelihood. This effect only occurs if participants are aware
of other environmental states. Observing other states where it is easier to achieve a bonus,
managers in the bad environmental state feel a greater sense of entitlement and misreport
more. Thus, we find that entitlement works as a mediator for financial misreporting.Diese Dissertation beinhaltet vier Beiträge. Die ersten drei Beiträge untersuchen Fragestellungen
zur Prüfungsforschung mittels spieltheoretischer Modelle. Der vierte Beitrag
nutzt eine experimentell empirische Methodik zur Analyse der inneren Rechtfertigung
von Bilanzmanipulation.
Der erste Beitrag analysiert, wie sich die Veröffentlichung von Prüfungsschwerpunkten
durch Enforcement-Institutionen auf Bilanzmanipulation und Prüfungsqualität und somit
auf die Qualität der Finanzberichterstattung auswirkt. Dabei kann gezeigt werden,
dass die Qualität der Finanzberichterstattung durch die Veröffentlichung sowohl steigen
als auch sinken kann. Außerdem wird gezeigt, welche Faktoren vorliegen müssen, damit eine
Veröffentlichung von Prüfungsschwerpunkten die Qualität der Finanzberichterstattung
steigern kann und wie Enforcement-Institutionen diese Faktoren beeinflussen können.
Der zweite Beitrag untersucht, welche Effekte die Wahl des Abschlussprüfers durch eine
unabhängige dritte Partei (bspw. eine Börse) auf Bilanzmanipulation und Investitionseffizienz
hat. Der Beitrag zeigt auf, dass die Wahl des Abschlussprüfers durch eine dritte
Partei die Investitionseffizienz nicht nur steigern, sondern auch senken kann. Die Wahl des
Abschlussprüfers durch eine dritte Partei kann zwar Bilanzmanipulation mindern, Manipulation
kann so jedoch nicht mehr zum Ausgleich vorsichtiger Rechnungslegung genutzt
werden und somit Unterinvestitionen nicht verhindern. Der Beitrag zeigt auf, welche Faktoren
zu einer Steigerung bzw. Senkung der Investitionseffizienz führen können.
Der dritte Beitrag analysiert, welche Faktoren zu einer Aufspaltung von Prüfungsgesellschaften
in reine Prüfungs- und Beratungsgesellschaften – wie einst von EY geplant –
führen. Es wird gezeigt, wie sich eine Aufspaltung auf die Prüfungsqualität auswirkt
und, welche Rolle die Stärke des Enforcement hierbei spielt. Drei Effekte beeinflussen
maßgeblich die Entscheidung zur Aufspaltung und ihre Folgen. Zum einen entsteht ein
Unabhängigkeitskonflikt, da der Beratungspartner verhindern will, einen Versagungsvermerk
zu erteilen. Zweitens entstehen Arbeitsanreize für den Beratungspartner, da dieser
aus Angst vor Reputationsverlusten verhindern will, dass es zu einem Fehlurteil in der
Prüfung kommt. Drittens ergeben sich Kostenvorteile aus dem simultanen Anbieten von
Prüfung und Beratung. Die Stärke des Enforcement determiniert hierbei, welcher der ersten
beiden Effekte überwiegt. Der kumulierte Effekt einer Aufspaltung hängt daher von
den genannten Effekten und der Stärke des Enforcement ab.
Der vierte Beitrag untersucht die innere Rechtfertigung von Bilanzmanipulation. Dabei
wird mittels eines 2x2 between-subjects Experiments analysiert, ob ein exogen verursachter
schlechter Umweltzustand zu höherer Manipulation führt, wenn andere Zustände bekannt
sind. Der Beitrag macht deutlich, dass dies die Anspruchshaltung (Entitlement) eines Managers
und somit die Manipulationswahrscheinlichkeit erhöht