The archaeological research project done in Are’are since 2011 has been the first to be done in the area. The project is made through the cooperation between the Ministry of Culture and Tourism and the German Archaeological Institute, Commission for Archaeology of Non-European Cultures through Johannes Moser. Mr. John Tahinao the Director for Culture then is very instrumental in supporting the project and he was the person who suggested that the project must be done in his area. There is no doubt that being a trained Archaeologist at the University of Papua New Guinea he already knew that there is a potential of lithic site in his area. Mr. Tahinao has continuously appreciated every single progress of the project and in one of his respond he said the following words ‘The project is now gaining momentum’. The statement shows that the project has been successfully appreciated by the people, whom the project has been done, and the Ministry of Culture and Tourism in Honiara

Kiko, Lawrence

Moser, Johannes

German

Online-Journals und digitale Zeitschriftenausgaben des DAI (Deutsches Archäologisches Institut)

Das ist eine digitale Ausgabe von / This is a digital edi on ofMoser, Johannes – Kiko, LawrenceDie archäologischen Ausgrabungen in 'Apunirereha' und 'Ria' auf der Insel Malaita, Salomonen.aus / fromZeitschri  für Archäologie außereuropäischer Kulturen, 6 (2014) 277–287DOI: h ps://doi.org/10.34780/j80s-93ofHerausgebende Ins tu on / Publisher:Deutsches Archäologisches Ins tutCopyright (Digital Edi on) © 2023 Deutsches Archäologisches Ins tutDeutsches Archäologisches Ins tut, Zentrale, Podbielskiallee 69–71, 14195 Berlin, Tel: +49 30 187711-0Email: info@dainst.de | Web: h ps://www.dainst.orgNutzungsbedingungen: Mit dem Herunterladen erkennen Sie die Nutzungsbedingungen (h ps://publica ons.dainst.org/terms-of-use)von iDAI.publica ons an. Sofern in dem Dokument nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist, gelten folgende Nutzungsbedingungen: DieNutzung der Inhalte ist ausschließlich privaten Nutzerinnen / Nutzern für den eigenen wissenscha lichen und sons gen privaten Gebrauchgesta et. 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Unlessotherwise stated in the document, the following terms of use are applicable: All materials including texts, ar cles, images and othercontent contained in this document are subject to the German copyright. The contents are for personal use only and may only bereproduced or made accessible to third par es if you have gained permission from the copyright owner. Any form of commercial use isexpressly prohibited. When seeking the gran ng of licenses of use or permission to reproduce any kind of material please contact theresponsible editors of the publica ons or contact the Deutsches Archäologisches Ins tut (info@dainst.de). Any devia ng terms of use areindicated in the credits.REICHERT VERLAG  WIESBADENZEITSCHRIFTFÜR ARCHÄOLOGIEAUSSEREUROPÄISCHERKULTURENBAND 62014Sigel der Zeitschrift für Archäologie Außereuropäischer Kulturen: ZAAK372 Seiten mit 378 Abbildungen© Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturendes Deutschen Archäologischen Instituts, Bonn, 2014Redaktion: Heiko Prümers, KAAK.Satz und Gestaltung: Linden Soft Verlag e.K., Goetheweg 10, D - 73773 Aichwald, www.lindensoft.deDruck und Vertrieb: Reichert Verlag,Tauernstr.  11, D - 65199 Wiesbaden, www.reichertverlag.dePrinted in GermanyPrinted on fade resistant and archival quality paper (PH 7 neutral) · tcfISSN 1863-0979ISBN 978-3-89500-075-6Bibliografi sche Information der Deutschen National bibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen National bibliografi e; detaillierte bibliografi scheDaten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbarDie Zeitschrift für Archäologie Außereuropäischer Kulturenerscheint in Fortsetzung der ZeitschriftBeiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologieder ehem. Kommission für Allgemeine und Vergleichende Archäologie (bis Band  24, 2004)HerausgeberBurkhard Vogt – Josef EiwangerWissenschaftlicher BeiratPeter Breunig, Frankfurt Ian Glover, London Nikolai Grube, Bonn Thomas Höllmann, München Eric Huysecom, Genf Peter Kaulicke, Lima Paul Yule, Heidelberg Günther A. Wagner, Heidelberg Dorothee Sack-Gauss, Berlin I N H A L TBrigitte Borell The Power of Images – Coin Portraits of Roman Emperors  on Jewellery Pendants in Early Southeast Asia   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Harry Falk Owners’ graffi ti on pottery from Tissamaharama   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Heidrun Schenk Tissamaharama Pottery sequence and the Early Historic maritime  Silk Route across the Indian Ocean   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95Hans-Joachim Weiss haar Legged Saddle Querns of South Asia   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119Oscar Quintana Nakum – Ciudad Maya, Petén, Guatemala   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145Gabriela Ortiz  /  Luis Nieva Morir en el Valle de San Francisco. Prácticas funerarias, termoalteración y estratégias de memorización en la selva pedemontaña de las Yungas del Noa   . . . . 247Berichte der Projekte der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen des Deutschen Archäologischen InstitutsJohannes Moser / Lawrence Kiko Die archäologischen Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’  auf der Insel Malaita, Salomonen   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277Markus Reindel  /  Johny Isla  /  Heike Otten  /  Hermann Gorbahn  /Jennifer von Schwerin Archäologische Forschungen in Peru und Honduras im Jahr 2013   . . . . . . . . . . . . . . 289Heiko Prümers / Carla Jaimes Betancourt Die frühen Siedler von Jasiaquiri (Bolivien)   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309Josef Eiwanger / Sonja Tomasso Forschungen in Ifri n’Ammar und ihrem Umfeld   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333Thorsten Behrendt / Andreas Reinecke Die Petrographie keramischer Grabbeigaben und Steinwerkzeuge aus der Deltaebene des Mekong    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341Christina Franken / Ulambayar Erdenebat / Tumurochir Batbayar Erste Ergebnisse der Grabungen des Jahres 2013 in Karabalgasun  und Karakorum / Mongolei   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355Johannes Moser / Lawrence KikoDie archäologischen Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf der Insel Malaita, SalomonenZeitschrift für Archäologie Außereuropäischer Kulturen 6 (2014): 277–287Während des Verfassens dieses Beitrages erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser Kooperationspartner von den Salomonen Inseln, John Tahinao, Director Culture, Ministry of Culture and Tourism verstorben ist. Ihm sei dieser Artikel in besonderer Weise gewidmet.Dedicated to John Tahinao (1969 – 2014)278 Johannes Moser / Lawrence KikoDer Fundplatz ApunirerehaBei dem Fundplatz ‘Apunirereha’ handelt es sich um ein großräumiges Areal verschiedener lithischer Produktionsstätten, die sich durch eine immense Ansammlung von geschlagenen Steinbeilen, Schabern und Kratzern und der dazugehörenden Grundproduktion kundtun (Abb.  1–2).Erste Grabungen, die in den Jahren 2012 und 2013 auf kleiner Fläche des lithischen Schlag-platzes ‘Apunirereha’ durchgeführt wurden, ließen eine gegliederte stratigraphische Abfolge mit bislang einem Meter Tiefe erkennen und lieferten interessante Befundstrukturen. Neben intentionellen Niederlegungen von Abschlägen in kreisrunden Gruben ist die Aufdeckung eines Erdofens von besonderer Bedeutung. Im Profi l lässt sich diese Kochstelle als schwarzbraune etwa 30  cm mächtige Kulturschicht erkennen (Abb.  3). Die Schicht ist stark aschehaltig und mit Holzkohlestückchen durchsetzt, welche für Radiokarbondatierungen geeignet sind.Gleichzeitig markiert diese Kulturschicht einen Wechsel im lithischen Artefaktbestand, das von einer reinen Abschlagindustrie mit wenigen einfachen kantenretuschierten Werkzeu-gen zu einem differenzierten, mit verschiedenen Beiltypen, Schabern, Kratzern, Meißeln und gezähnten Stücken ausgestatteten Gerätein-ventar überleitet (Abb.  4). Beobachtet werden kann auch eine Änderung in der angewandten Kerntechnologie. Die in den oberen Schichten enthaltenen komplexeren Modifi kationen an Gerätschaften und Werkzeugtypen werden von Kernen begleitet, die systematisch geplan-The archaeological research project done in Are’are since 2011 has been the fi rst to be done in the area. The project is made through the cooperation between the Ministry of Culture and Tourism and the German Archaeological Institute, Commission for Archaeo-logy of Non-European Cultures through Johannes Moser. Mr. John Tahinao the Director for Culture then is very instrumental in supporting the project and he was the person who suggested that the project must be done in his area. There is no doubt that being a trained Archaeologist at the University of Papua New Guinea he already knew that there is a potential of lithic site in his area. Mr. Tahinao has continuously appreciated every single progress of the project and in one of his respond he said the following words ‘The project is now gaining momentum’. The statement shows that the project has been successfully appreciated by the people, whom the project has been done, and the Ministry of Culture and Tourism in Honiara.Wok blo akiologi program lo Are’are hem stat lo 2011, diswan hem fest kaen program hem hapen lo aria. Projekt ea hem kam abaot lo sapot blo Ministri blo Kalsa en Tuarisim waetem Giaman Akiologi institute lo Geaman wea Dr.  Johannes Moser na hem kam duim waka fo oketa. Mr. Jon Tahinao wea hem direkta lo kalsa dat taem hem waka hati fo sapotim na project ea. Hem tu man hem susim ples projekt hem sud waka. Mr. Tahinao mas save stret dat ples hem susim ea mas gut ples blo projekt ea bikos hem seleva bat hem tren akiologi lo univesiti blo papua niu gini. Mr. Tahinao hem go het sapotim na waka ea and hem hapi fo lukim dat waka hem go gut. Lo an pala tok tok hem talem tim hem rit go lo Dr.  Johannes hemse ‘ Projekt distaem hem barava go gut tumas’. Tok tok blo hem hem soum dat waka ea barava kam up gut and oketa pipol lo hom wea waka ea hem hapen en ministri blo kalsa en tuarisim barave oketa hapi tumas lo hem.Die derzeitigen Ausgrabungen innerhalb des Forschungsvorhabens ‘Besiedlungsgeschichte Melanesiens – Vorgeschichte der Salomonen Inseln’ widmen sich zwei unterschiedlichen Fundstellen in der Region Ost Are Are im Südosten der Salomoneninsel Malaita. Das Projekt steht in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum der Salomonen und dem Ministry of Culture and Tourism und erfährt logistische Hilfestellung von der deutschen Botschaft in Canberra sowie dem deutschen Honorarkonsulat in Honiara.279Archäologische Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf Malaita, SalomonenAbb.  1. Der lithische Schlag platz Apunirereha. Artefaktstreuung und Südecke der Sondage 1.Abb.  2. Ausgrabungsarbei-ten in Sondage 1, Apuni-rereha.280 Johannes Moser / Lawrence KikoAbb.  3. Nordwestprofi l Apunirereha, Sondage 1. Kulturschicht mit Erdofen und projizierten 14C Daten.te Abbausequenzen aufweisen. Überwiegend handelt es sich um beidseitig zentripetal und multidirektional abgebaute Kerne. Eine unidi-rektionale Kernabbaustrategie ist seltener zu erkennen. Konstatiert werden kann außerdem, daß in den jüngeren Schichten mitunter sehr große Kerne mit einem Gewicht von bis zu zehn Kilogramm enthalten sind. Die Kubatur des lithischen Materials, einhergehend auch mit einer Zunahme der Rohmaterialvarietäten, ist in den oberen, zugleich jüngeren Schichten um ein vielfaches höher, als in den darunterliegenden älteren Komplexen. Dieser Umstand spiegelt den Entwicklungsprozeß der Fundstelle wider, die in den jüngeren Zeiten verstärkt frequentiert gewesen zu sein schien. Parallel dazu fi ndet eine Spezialisierung in der Steingerätetechnologie statt, welche seriell fabrizierte, darunter auch innovative Beiltypen hervorgebracht hat. Der Fundplatz ‘Apunirereha’ scheint sich bis zu seiner Endphase als Produktionszentrum für Steinwerkzeuge etabliert zu haben. Es muss weiter davon ausgegangen werden, daß während der jüngeren Phase des lithischen Schlagplatzes, ab dem 13. Jahrhundert, eine gesteigerte Roh-materialverfügbarkeit bestanden hat und neue umfangreiche Rohmaterialquellen mit qualitativ hochwertigem Silex ausfi ndig gemacht und erschlossen wurden. Als sekundärer Rohmate-rialbezugsort liefern die Kiesbänke der nahen Flüsse ausreichend und leicht zu besorgendes Silexmaterial (Abb.  5). Während der Feldkam-pagnen konnten auch primäre Silexlagerstätten entdeckt werden. An verschiedenen Stellen im 281Archäologische Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf Malaita, SalomonenAbb.  4. Steinbeile aus lokalem Feuerstein. Apunirereha.282 Johannes Moser / Lawrence Kikonäheren und weiteren Umfeld der Fundplätze fi nden sich gebankte Kalkfelsen in denen sich ballgroße Feuersteinknollen gebildet haben, die für eine Verwendung als Werkstoff aus den Kalken herausgebrochen werden müssen.Eine erste Datierungsserie kennzeichnet einen vorläufi gen zeitlichen Rahmen des Schlagplat-zes zwischen 2050  BP  ±  43 Radiokarbonjahren (Labcode Erl–19175, level 6), 672  BP  ±  42 (Labcode Erl–18071, level 3) und 395  BP  ±  40 (Labcode Erl–18072).Der Fundplatz ‘Ria’ FelsdachDas ‘Ria’ Felsdach, ein 20 Meter langer nach Nordost ausgerichteter Felsüberhang, wurde 2011 während eines Surveys entdeckt (Abb.  6). Die Fundstelle befi ndet sich knapp fünf Ki-lometer östlich des Steinschlagplatzes Apuni-rereha. Die Gesamtsituation des Schutzdaches und seines topografi schen Umfeldes ist ideal. Die Entfernung zum Meer beträgt etwa drei Kilometer und ermöglicht den Bewohnern auch die Nutzung mariner Ressourcen. Etwa einen Steinwurf vom Felsüberhang entfernt fl ießt ein kleiner Bach, aus dessen Schotterbett große Silextrümmer hoher Güte herausgelesen werden können um diese anschließend zu Werkzeugen umzuarbeiten. Die rückwärtige Felswand des Überhanges enthält primär eingelagerte Feuer-steinknollen (Abb.  7).Im Jahre 2013 fand eine erste Sondage unter dem Felsüberhang statt, mit dem Zweck Abb.  5. Als sekundäre Rohmaterialquellen liefern die Kiesbänke der Flüsse und Bäche leicht zu besorgendes Silexmaterial.283Archäologische Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf Malaita, SalomonenAbb.  6. Ria-Felsschutzdach, Malaita. Beginn der Ausgrabungsarbeiten.Abb.  7. Gebankter Kalkfelsen mit eingeschlossenen Feuersteinknollen.284 Johannes Moser / Lawrence Kikodas Potenzial der Fundstelle zu erschließen. Tatsächlich lieferten bereits zu Beginn der archäologischen Maßnahmen vereinzelt über die Oberfl äche zerstreut liegendes Abschlag-material erkennbare erste Hinweise auf eine Nutzung des Felsdaches durch den Menschen. Die gegrabene Fläche beträgt 2 × 2 Meter und konnte während der ersten Kampagne bis auf 30  cm abgetieft werden. Interessant ist, daß sich innerhalb dieser kleinen Fläche bereits ab Level 2 Befundstrukturen in Form von zwei Feuerstellen und eines aus Kieseln ausgelegten Bodenpfl asters zeigten. In Level 3 konnten in der Nähe der rückwärtigen Felswand Reste einer niedergelegten menschlichen Bestat-tung angegraben werden. Gesichert wurden Schien- und Wadenbein, außerdem Zehen- und Mittelfussknochen, so wie zwei an anderer Stelle gefundene Backenzähne und ein Eckzahn (Abb.  8). Die vollständige Bergung des Skeletts war während dieser Kampagne nicht möglich. Das Artefaktmaterial aus den oberfl ächennahen Schichten setzt sich aus Abschlägen, kantenre-tuschierten Stücken und gezähnten Werkzeugen sowie Kernen zusammen (Abb.  9). Mitunter zeigen die Abschläge starke Hitzecraquellée, was für einen Kontakt mit Feuer spricht. Im äußeren Bereich des Sondageschnittes wurde ein geschliffenes Felsgesteinbeil entdeckt (Abb.  10). Allgemein sind derartige geschliffene Beile auf der Insel Malaita, wie überhaupt im Osten des Salomonen Archipels äußerst selten. Über deren Herkunft im Sinne ihres Fabrikationsortes ist nach der bisherigen Quellenlage zu beurteilen nur wenig bekannt. Die wenigen erwähnten Exemplare stammen oftmals, ohne Kenntnis Abb.  8. Menschenreste aus der Fundstelle Ria-Felsdach. Backen- und Eckzahn sowie Zehen- und Mittelfußknochen.285Archäologische Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf Malaita, SalomonenAbb.  9. Gezähnte Stücke aus lokalem Feuerstein. Ria-Felsdach.286 Johannes Moser / Lawrence Kikoderen Provenienz, aus Generationen langem Clansbesitz. Denkbar ist, dass diese ortsfremden Beile als Tauschobjekte gehandelt wurden. In die Fundstelle eingebrachte terrestrische, als auch marine Bivalven und Gehäuse von Gastropoden und andere Faunenreste belegen zusätzlich die Anwesenheit des Menschen vor Ort. Insgesamt zeigt sich, daß die Artefakthäufi gkeit innerhalb der Fundstelle als sehr hoch zu bewerten ist. Neben der umfänglichen Grundproduktion sind es vor allem die genannten modifi zierten Werkzeuge, gleichwohl auch die auffälligen Befundstrukturen und die Bestattungsreste, wel-che den Platz schon jetzt als außergewöhnlich interessante und attraktive Stätte ausweisen. Die aus der Bestattung geborgenen Menschenreste eröffnen die Möglichkeit, anthropologische und genetische Untersuchungen am Knochenmate-rial durchzuführen. Im Gegensatz zu anderen Stationen mit menschlichen Überresten oder Abb.  10. Geschliffenes Felsgesteinbeil aus Schicht 2 des Ria-Felsdaches.287Archäologische Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf Malaita, SalomonenSchädelstätten auf den Salomonen ist der Fund-platz ‘Ria’ nicht mit einem schützenden Tabu belegt, so dass die genannten Untersuchungen am Skelettmaterial aus Sicht der lokalen ein-heimischen Bevölkerung ethisch unbedenklich sind. In den kommenden Feldkampagnen ist vorgesehen, die Grabungsfl äche zu erweitern und in tiefere Schichten zu graben. Eine erste Radiokarbondatierung der Schicht 3 aus dem ‘Ria’ Felsdach ergab ein 14C Ergebnis von 527  BP  ±  40 (Labcode Erl–19176, level 3).Das Forschungsprogramm sieht zukünftig vor, Gebrauchsspurenanalysen an den Steingeräten beider Fundstellen durchzuführen sowie die pe-trologische Charakterisierung des Rohmaterials und Werkstoffes „Feuerstein“ und dazugehörige Provenienzanalysen.An den Feldforschungen auf den Salomo-nen haben folgende Personen teilgenommen: Annette Kühlem (Bonn), Thomas Hess (Tübin-gen), Andrew Raroirae (Maniaha) und Esther Apepaina (Honiara). Logistische Hilfestellung: Honorarkonsul Gerald Stenzel (Honiara).Kooperierende Institutionen: National Mu-seum Solomon Islands (Honiara); Ministry of Culture and Tourism, Solomon Islands. Kooperationspartner: Tony Heorake, Director National Museum und John Tahinao, Director of Culture, Lawrence Kiko, Archäologe National Museum. Leitung des Projektes: Johannes Moser.Anschriften:Johannes MoserKommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturendes Deutschen Archäologischen InstitutsDürenstr. 35–37D–53173 Bonnjohannes.moser@dainst.deLawrence KikoNational MuseumMinistry of Culture and TourismMendana AvenuePO Box 313HoniaraSolomon Islandskikolawrence@gmail.comBildnachweis:1–10 J.  Moser (DAI / KAAK).

Die  archäologischen Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf der Insel Malaita, Salomonen

https://publications.dainst.org/journals/zaak/article/download/4234/7925/12846

Die archäologischen Ausgrabungen in ‘Apunirereha’ und ‘Ria’ auf der Insel Malaita, Salomonen

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