Seit 2004 geht Eric Baudelaire in seinem fotografischen und filmischen Werk der Frage nach, wie sich aus historischen Dokumenten neue Narrative entwickeln lassen, die aus einer faktischen Vergangenheit in eine hypothetische Zukunft weisen. So basiert sein Film The Makes (2008) auf einem Fotokonvolut zum japanischen Kino, anhand dessen der französische Filmkritiker Philippe Azoury Michelangelo Antonionis angebliche japanische Periode rekonstruiert bzw. zusammenfabuliert. Das Bildarchiv wird damit zum Ausgangspunkt einer Reise ins Reich potentieller Abenteuer, die, um es mit Antonioni auszudrücken, die „Wirklichkeit unseres Lebens koordinieren (oder aus den Angeln heben).