Der Beitrag beleuchtet Präsentationspraktiken im Französischunterricht der Oberstufe. Ausgehend von soziolinguistischen und erziehungswissenschaftlichen Bezugstheorien wird ein praxistheoretisch ausgerichteter Kompetenzbegriff als heuristische Rahmung vorgeschlagen. Dieser dient der Rekonstruktion einer Posterpräsentation im Französischunterricht, die zeigt, wie die Normen des freien Sprechens und der Einsprachigkeit durch die am Unterricht Beteiligten ausgehandelt werden und wie dabei die Sprachen Deutsch und Französisch mit anderen semiotischen Ressourcen interagieren. Die Analyse basiert auf Beobachtungsprotokollen, die im Kontext eines unterrichtsethnografischen Projekts entstanden sind und mit den Verfahren der Grounded Theory Methodologie bearbeitet werden. (DIPF/Orig.)The article sheds light on presentation practices in French lessons at the upper school level. Using sociolinguistic and educational theories, a concept of competence oriented towards practice theory is proposed as a heuristic framework. This framework is applied to understand the use of polysemiotic resources in a poster presentation in French lessons. The reconstruction shows how the norm of (monolingual) speaking is negotiated by the learners and how the languages German and French interact with other semiotic resources to manage the presentation. The reconstruction is based on observation protocols from a ethnographic classroom research project which will be analysed using the procedures of grounded theory methodology. (DIPF/Orig.