Extraktive Bioökonomie: Implikationen des globalen Sojakomplexes

Abstract

Als Projekt zur gesellschaftlichen Transformation zielt die Bioökonomie auf eine nachhaltige Alternative zur fossilen Wirtschaft, indem fossile Rohstoffe durch erneuerbare biogene Alternativen ersetzt werden. In diesem konzeptionellen Beitrag argumentieren wir demgegenüber, dass das realpolitische Transformationsprojekt der Bioökonomie die globalen extraktiven Verhältnisse und Machtasymmetrien des Agrarsektors fortschreibt. Wir stützen uns dabei auf eine Analyse des Sojakomplexes, der einen Kern des gegenwärtigen globalen Agrar- und Ernährungssystems darstellt. Theoretisch knüpfen wir an Ansätze der kritischen Agrarian Studies, insbesondere zu Food Regimes, Agrarextraktivismus und Cheap Food, an. Ausgehend von der Analyse des Sojakomplexes zeigen wir, dass eine gerechte sozial-ökologische Transformation tiefgreifende Veränderungen von den Konsummustern bis zu den globalen Handelsstrukturen erfordert

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