„Anti-Intellektualismus“: Auch eine Antwort Theodor W. Adornos auf die Frage: Was ist deutsch?

Abstract

Theodor W. Adorno gilt als Denker, der ein sehr positives Verhältnis zur deutschen Geisteskultur hatte: Hegel, Marx, Nietzsche – das waren ihm Vorbilder, welche gezeigt hatten, wie sich über die verwaltete Welt nachdenken lässt. Insofern überrascht es nicht, dass Adornos Kritik an der deutschen Universitätskultur selbst in der Adornoforschung für gewöhnlich entweder gar nicht oder nur am Rande besprochen wird. Das ist im Folgenden anders. In drei Schritten (und unter Bezugnahme auf grosse Hauptwerke, auf kleine Nebenarbeiten und auf einen Briefwechsel) wird nachgezeichnet, wie die deutsche Universitätskultur im Adorno’schen Werk einerseits thematisiert, andererseits attackiert wird. Für Adorno ist diese Kultur, so viel sei vorweggenommen, auch durch „Anti-Intellektualismus“ geprägt. Im ersten Schritt wird aufgezeigt, dass Adorno in vielen Texten – so unter anderem in Minima Moralia – die deutsche Universitätswelt thematisierte. Im zweiten Schritt wird dargelegt, wie Adorno in etlichen Beiträgen – so zum Beispiel in Jargon der Eigentlichkeit – die deutsche Universitätsmilieu attackierte. Schliesslich geht es im dritten Schritt darum, aus einer soziologiegeschichtlichen Perspektive auf die Thematisierung von beziehungsweise auf die Kritik an deutschen Universitätsvertretern zu blicken: Dabei wird thesenhaft illustriert, dass respektive inwiefern der Philosoph, Soziologe und Musiktheoretiker seine harsche Polemik gegenüber der deutschen Universitätskultur im Anschluss an deutsche Universitätsgrössen tätigte, so nicht zuletzt im Anschluss an Max Weber

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