Institut für Soziologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Doi
Abstract
Weltweit reagierten Staaten mit sogenannten nicht-pharmazeutischen Interventionsmaßnahmen auf die Ausbreitung von SARS-CoV-2. Dabei sticht nicht nur die Homogenität vieler Maßnahmen hervor, sondern auch deren Strenge, die zuvor kein Gegenstand von Pandemieplanung gewesen ist, sich seit März 2020 jedoch im Instrumentenkasten politischer Steuerung wiederfindet. Warum das so ist, zu dieser Frage nimmt der folgende Aufsatz eine differenzierungstheoretische Perspektive ein und legt den Schwerpunkt auf die Inter-Systembeziehungen von Medien, Politik und Wissenschaft. Unter Rückgriff auf die Medialisierungshypothese erklärt er Tempo, Form und Intensität des Geschehens im März 2020