Teilen als Alternative klingt erstmal vielversprechend. Unternehmen der sogenannten Sharing Economy wie „AirBnB“ und „Couchsurfing“ im Bereich „Homesharing“ sowie „TeilAuto“ oder „Miles“ im Bereich Carsharing knüpfen an diese Versprechung an – und scheinen auf den ersten Blick Lösungsansätze für gesellschaftliche Problemlagen wie den motorisierten Individualverkehr oder zunehmende Vereinzelung anzubieten: Wer sich ein Auto teilt, braucht kein eigenes mehr zu besitzen und verzichtet damit auch auf Privateigentum. Wer in der zunehmend individualisierten Gesellschaft vereinzelt, kann über die Plattform AirBnB authentisch mit anderen zusammenwohnen – wie in einer Wohngemeinschaft oder Kleinfamilie. Dass damit aber auch neue Ausschlüsse und Problemlagen produziert werden können und dass in einer kapitalistischen Gesellschaft zunächst Privateigentum vorhanden sein muss, um dieses anschließend teilen zu können, gerät dabei in den Hintergrund. Christoph Henning und Henrike Katzer arbeiten im Teilprojekt „Dinge verfügbar machen. Eigentum als spezifische Form der Weltbeziehung“ des Sonderforschungsbereiches und forschen zu genau diesen Ambivalenzen der Sharing Economy an den Beispielen Car- und Home-Sharing. Im Gespräch mit Charlotte Domberg berichten sie über ihre Forschungsergebnisse