Für ältere Krebspatienten ist der Erhalt oder die Wiedererlangung ihrer Fähigkeit, sich selbst zu versorgen, von großer Wichtigkeit. Welche Instrumente sind geeignet, um dies zu messen? In der geriatrischen und onkologischen Versorgung sind verschiedene Instrumente zur Beurteilung des funktionellen Status etabliert, die jedoch in der Vergangenheit nur unzureichend miteinander verglichen wurden. Patienten und Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie haben wir 483 Patienten eingeschlossen, 198 ältere Patienten mit Krebs, 156 jüngere Patienten mit Krebs und 129 ältere Patienten mit gutartigen Erkrankungen. Der Funktionsstatus wurde anhand des Eastern Cooperative Oncology Group Performance-Status (ECOG-PS), der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und der instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) beurteilt. Die Ergebnisse wurden dahingehend verglichen, Patienten mit Einschränkungen im funktionellen Status zu erfassen. Zusammenfassung: Die relative Häufigkeit von Krebspatienten mit Einschränkungen bei ECOG-PS, ADL und IADL stieg von 25,7 %, 13,5 % und 17,9 % bei den unter 60-Jährigen auf 50,0 %, 47,1 % und 66,7 % bei den 80-Jährigen und älteren. Die Ergebnisse bei älteren Patienten mit Krebs waren mit denen bei älteren Patienten mit gutartigen Erkrankungen vergleichbar. Bei älteren Krebspatienten wiesen 20,7 % der Patienten mit gutem ECOG-PS Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und 21,6 % bei den instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) auf. Von den Patienten ohne Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) hatten 34,7 % einen schlechten ECOG-PS, und von den Patienten ohne Einschränkungen bei den instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) hatten 26,0 % einen schlechten ECOG-PS. Der Behandlungsansatz (kurativ vs. palliativ) ist signifikant mit funktionellen Einschränkungen verbunden
