Es ist ja inzwischen Konsens,
• dass Phonetikunterricht mehr sein muss als eine an den DaF-Unterricht angeklebte Marginalie;
• dass den Fertigkeiten Hören und Sprechen Priorität gebührt vor Lesen und
Schreiben;
• dass die Kompetenzen mündlicher Kommunikation in Ausbildung, Beruf und
Öffentlichkeit einen hohen gesellschaftlichen Nutzwert haben.
Aber der Mainstream der DaF-Unterrichtspraxis – weithin eher ein Trott in traditionellen
Bahnen – ist noch nicht grundlegend hin zum Besseren bewegt worden. Es geht also
darum, die morphologiereiche und grammatisch komplexe Sprache Deutsch auf ihre
klanglichen Dimensionen hin abzuklopfen und das erstaunlich vielfältige Material sinnvoll grammatikdidaktischen Bereichen zuzuordnen: (a) Grundmorphologie, (b) Verbgrammatik, (c) Nominalgrammatik, (d) Wortbildung, (e) Satzgrammatik, (f) Textgrammatik. Davon geht vieles sofort ins Ohr, sieht schon nach einer sicheren Grundlage für
einen klanglich begründeten Grammatikunterricht aus; aber es bleiben Lücken und Gestrüppe, die sich einer klanglichen Durchdringung zu verschließen scheinen: Herausforderungen für DaF-Forschung und kreative Didaktiker. Aber schon jetzt kann ein breites
Arsenal lebendiger, motivierender, ins Ohr gehender, effektiver Spielideen, Unterrichtsformen und Gestaltungselemente ausgebreitet werden