In Kompetenzmodellen zum wissenschaftlichen Schreiben wird die Dimension Sprache und Literalität
teilweise erwähnt, aber nicht ausreichend berücksichtigt. Das hier vorgestellte sprachensensible Kompetenzmodell
wissenschaftlichen Schreibens schließt diese Lücke, indem es u.a. die Modelle von Becker-Mrotzek & Schindler
(2007) und Knappik (2013) verbindet, Anforderungsbereiche ergänzt und die Dimension Sprache hinzugefügt.
Auf diese Weise entsteht ein Modell, das nach Wissensarten differenziert die Anforderungsbereiche
Schreibprozess, Autorenrolle, Textorganisation, Grammatik, Lexik, Orthographie, Interpunktion und Medium
beschreibt und hinsichtlich des sprachlichen Einflusses diskutiert. So wird eine individuelle, sprachensensible
Betrachtung von Teilkompetenzen des Schreibens möglich, das u.a. als diagnostisches Instrument genutzt werden
kann