Marktgärtnereien – Die Zukunft des kleinstrukturierten Gemüseanbaus?

Abstract

Der Traum mit wenig Land, eine große Gemüsevielfalt zu produzieren um davon als Direktvermarkter*in gut leben zu können, birgt für viele mutige Menschen eine besondere Attraktivität. Über 150 Personen besuchten die vom FiBL Österreich organisierte Bionet Gemüsetagung I Fokus: Market Gardening. Es wurde auf der Tagung an alle Teilnehmer*innen ein Fragebogen ausgegeben, um zu überprüfen, wie praktikabel und wirtschaftlich Market Gardening in der Praxis tatsächlich ist. Knapp ein Drittel davon (n = 47 Besucher*innen) haben an der Umfrage teilgenommen. Davon waren 11 Marktgärtner*innen, 10 Gärtner*innen und 26 Noch-Nicht-Gärtner*innen. Marktgärtner*innen produzieren auf kleiner Fläche eine hohe Diversität. Bei den befragten 11 Marktgärtner*innen waren das im Schnitt 3000 m² Freiland- und 400 m² Gewächshausfläche, mit durchschnittlich 49 Gemüsearten pro Betrieb. Die Marktgärtner*innen erwirtschafteten 2019 damit im Durchschnitt Umsätze von 65.000 € je Betrieb. Das entspricht umgerechnet auf die angegebenen Flächen Erlöse von 2,70 € bis 37,20 € pro Quadratmeter. Drei Viertel aller Befragten sind mit dem Begriff Marktgärtner*in sehr zufrieden oder zufrieden. 19 von 26 Noch-Nicht-Gärtner*innen haben vor in den nächsten 2 Jahren eine Marktgärtnerei aufzubauen. Es ist zu erwarten, dass zahlreiche neue Marktgärtnereien in den kommenden Jahren ihre Arbeit aufnehmen werden. Um diese Entwicklungen gut begleiten zu können empfiehlt es sich im engen Austausch mit interessierten Marktgärtner*innen, Institutionen und engagierten Einzelpersonen, begleitende Beratungs-, Bildungs-, Vernetzungs- und Forschungsaktivitäten zu koordinieren und durchzuführen

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