Die EN 378 definiert für Kältesysteme unter anderem die Anforderungen an die maximale Kältemittelfüllmenge und die Sicherheitsausstattungen. Zu treffende Maßnahmen sind von verschiedensten Faktoren abhängig, die Umsetzung der Norm ist entsprechend anspruchsvoll und zeitintensiv. In einzelnen Bereichen lässt sie Interpre-tationsspielraum, welcher oftmals zu Fragen und Unsicherheiten führt. Bekannterweise ist die Anwendung der EN 378 freiwillig. Da sie jedoch fast immer Gegenstand von Werkverträgen ist und im Schadensfall auch als Stand der Technik herangezogen wird, hat dieses Regelwerk in der Branche Gesetzescharakter. Behördliche Richtlinien, welche die EN 378 teilweise übersteuern, machen den Umgang noch komplizierter. Aus diesen Hintergründen ist die Handhabung auch für versierte Fachleute teilweise schwierig. Manche Akteure sind bei der Umsetzung verunsichert und treffen dadurch schwer nachvollziehbare Entscheide.
In der Schweiz soll die elektronische Planungshilfe zur SN EN 378, Teile 1 und 3 Unklarheiten beseitigen sowie die Anwendung der Norm vereinfachen. Gespeist mit den nötigen Daten zeigt die Planungshilfe auf einen Blick, ob der Einsatz einer Kältemaschine oder Wärmepumpe zulässig ist. Die farbliche Darstellung der Tabellen C.1 und C.2 nach SN EN 378-1 sowie die fortlaufende Neuberechnung lassen schnelle Variantenvergleiche zu. Er-stellte Berechnungen können in Projekten gespeichert werden und sind so jederzeit wieder abrufbar. Mit der Planungshilfe lassen sich ebenfalls Reports erstellen. Diese geben neben der Bewertung nach SN EN 378 auch Auskunft zu schweizerischen Gesetzen und Richtlinien, welche die Norm teilweise übersteuern. Sogenannte Tooltips geben Hilfestellungen zu den Programmelementen und legen Interpretationsspielräume klar offen. So-mit haben User alle nötigen Informationen, um Entscheidungen schnell zu treffen. Gleichzeitig wird damit eine Vereinheitlichung im Umgang mit der Norm angestrebt.
Durch den serverbasierten Aufbau wird sichergestellt, dass alle User stets mit der aktuellen Normversion arbei-ten. Schlussendlich sollen nicht nur Kältefachpersonen, sondern auch Vollzugsbehörden die Planungshilfe in ihrer täglichen Arbeit nutzen, was den Bewilligungsprozess beschleunigt
