Neues aus der geburtshilflichen Anästhesie

Abstract

Zusammenfassung: Hintergrund: Das Risikoprofil der Patientinnen hat sich in der geburtshilflichen Anästhesie wesentlich verändert. Noch mehr als bei anderen Disziplinen lebt gerade die geburtshilfliche Anästhesie daher im wahrsten Sinne des Worts von der engen Abstimmung aller Beteiligten und einer guten interdisziplinären Zusammenarbeit. Ziel der Arbeit: Der Beitrag klärt über wichtige anästhesiologische Risiken im Rahmen der Geburt auf und vermittelt entsprechende Konzepte zur Prävention, Diagnose und zum Management peripartaler Komplikationen. Material und Methode: Die Steigerung von Risikoschwangerschaften, die zu einem großen Teil auf eine Zunahme der Adipositas zurückzuführen ist, verlangt nach klar definierten Richtlinien und interdisziplinären Konzepten, die im vorliegenden Beitrag beschrieben und diskutiert werden. Die neuroaxiale Blockade ist weiterhin das wirksamste Verfahren zur Behandlung des Geburtsschmerzes und bietet mit den im Beitrag vorgestellten programmierten intermittierenden epiduralen Boli einen vielversprechenden neuen Modus. Schlussendlich haben die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich, Schweiz einen Behandlungsalgorithmus für die postpartale Blutung entwickelt, der erläutert wird. Ergebnisse: Die anästhesiologischen Komponenten einer Risikoschwangerschaft müssen frühzeitig erkannt werden; hierzu gehören u.a. Adipositas, Präeklampsie oder medikamentös-induzierte Koagulopathie. Die Epiduralanalgesie ist das effektivste Analgesieverfahren in der Geburtshilfe. Die patientinnengesteuerte Remifentanilanalgesie stellt - bei Kontraindikationen für ein neuroaxiales Verfahren - aktuell die beste Alternative dar. Schlussfolgerung: In Risikosituationen, wie bei (Prä-)Eklampsie, notfallmäßiger Sectio caesarea, massiven Blutverlusten oder anderen intrapartalen Notfallsituationen ist die optimale interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hebammen, Geburtshelfern und Anästhesisten gefragt. Es sind jedoch nicht nur Notfallsituationen, die eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern; genauso wichtig ist die Zusammenarbeit im Erkennen von Risikoschwangerschaften und einer frühzeitigen gemeinsamen Planung der bevorstehenden Gebur

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