research

Sakrale Neuromodulation bei neurogenen Blasenfunktionsstörungen

Abstract

Zusammenfassung: Die sakrale Neuromodulation (SNM) stellt bei therapierefraktären neurogenen Blasenfunktionsstörungen eine vielversprechende Therapieoption dar. Es bleibt allerdings zu zeigen, welche Typen der neurogenen Blasenfunktionsstörungen und welche zugrunde liegenden neurologischen Erkrankungen am besten auf die SNM ansprechen. Die SNM wurde ständig weiterentwickelt und ist heute ein minimal-invasives, in Lokalanästhesie durchführbares Therapieverfahren, das vor größeren rekonstruktiven Eingriffen zumindest erwogen werden sollte. Es wird eine Elektrodenimplantation ins Sakralforamen S3 oder S4 durchgeführt und in einer Testphase über Tage bis Wochen unter Führen eines Blasentagebuches geprüft, ob die SNM dem Patienten einen relevanten Nutzen bringt. Wenn sich eine positive Testphase zeigt, wird der Neuromodulator gluteal (oder seltener in die Bauchdecke) implantiert. Der Wirkmechanismus der SNM ist nicht gänzlich geklärt, doch Afferenzen dürften eine Schlüsselrolle spielen. So scheint die SNM via periphere Afferenzen eine Modulation von Rückenmarkreflexen und Gehirnzentren zu bewirken. Das implantierte Neuromodulationssystem führt zu keiner Einschränkung der Aktivitäten der Patienten. Allerdings gilt es zu beachten, dass bei Neuromodulatorträgern Hochfrequenzwärmetherapie und unipolare Elektrokauterisation kontraindiziert sind, dass bei einer extrakorporellen Stoßwellenlithotripsie der Brennpunkt nicht in unmittelbarer Nähe des Neuromodulators oder der Elektrode liegen darf, dass Ultrasonographie und Strahlentherapie im Bereich der Implantatkomponenten vermieden werden sollten, dass bei Schwangerschaft der Neuromodulator auszuschalten ist und dass MR-Untersuchungen nur bei zwingender Indikation und bei ausgeschaltetem Neuromodulator durchgeführt werden solle

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