research

"Homo ambivalens": Herausforderung für Psychotherapie und Gesellschaft

Abstract

Zusammenfassung: Die Prozesse der Konstitution, Entwicklung und Artikulation des Selbst, also einer dynamischen persönlichen Identität, beinhalten unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen für viele Menschen die Erfahrung von Ambivalenzen. Diese sind auch ein wichtiges Thema von Zeitdiagnosen einer "globalisierten Postmoderne" und ihrer Widersprüche. Zur Analyse von Ambivalenzen und den Umgang damit findet sich in der Psychotherapie ein reicher Fundus von Wissen, in der Theorie ebenso wie in der Praxis. Er kann für den immer wieder geforderten transdisziplinären Diskurs zwischen Psychotherapie, den Sozial- und Kulturwissenschaften sowie den Biowissenschaften genutzt werden. Als übergreifende heuristische Orientierung wird dafür das Menschenbild des "homo ambivalens" vorgeschlagen. Es besagt nicht nur, dass Menschen Ambivalenzen erfahren und bedenken können, sondern auch, dass diese ihrerseits ambivalent eingeschätzt werden können, nämlich als störend und belastend ebenso wie als Potenzial für Offenheit, Kreativität und Freihei

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