research

Die Tibiavalgisationsosteotomie mittels Kallusdistraktion

Abstract

Zusammenfassung: Operationsziel: Korrektur einer varischen Tibiaachse und Entlastung des medialen Kniekompartiments durch mediale Osteotomie im Tibiakopfbereich und Kallusdistraktion zur Valgisation. Indikationen: Symptomatisches Varusknie bei —medialem Postmeniskektomie-Syndrom, —medialer Gonarthrose, —Knorpelläsionen des medialen Kompartiments, —avaskulärer Osteonekrose des medialen Femurkondylus (Morbus Ahlbäck), —Osteochondrosis dissecans des medialen Femurkondylus, —posterolateraler und/oder anteromedialer Rotationsinstabilität des Kniegelenks. Kontraindikationen: Fortgeschrittene Pathologie der Kniegelenkflächen des lateralen Kompartiments. Fortgeschrittene Begleitarthrose des femoropatellaren Gelenks. Extensionsdefizit > 10°. Wenig aktive > 60-jährige Patienten. Operationstechnik: Anlegen eines Fixateur externe unter Bildwandlerkontrolle möglichst nahe zur Gelenklinie. Hautinzision medial der Tuberositas tibiae. Tibiaosteotomie zwischen den proximalen Schrauben des Fixateurs und der Tuberositas tibiae unter Schonung der lateralen Kortikalis. Intraoperative Kontrolle der Distraktion unter dem Bildwandler bis zur gewünschten Korrektur. Zuklappen der Distraktion. Weiterbehandlung: Distraktionsphase ab dem 5. postoperativen Tag mit 1 mm Distraktion pro Tag. Röntgenkontrollen am 5.-7. Tag, nach 6 Wochen und nach 8-10 Wochen nach Beginn der Distraktion, je nach Heilungsverlauf. Bei radiologisch erreichter Korrektur Beendigung der Distraktion und bei genügender Kallusformation Entfernung des Fixateurs unter Belassen der Schrauben. Bei unveränderter Korrektur nach Vollbelastung Entfernung der Schrauben. Ergebnisse: Zwischen 1998 und 2000 wurden bei 24 Patienten (sechs weiblich, 18 männlich, Alter 21-64 Jahre) 34 Kallusdistraktionen durchgeführt, bei zehn Patienten bilateral. 21 Patienten wurden nach 6-36 Monaten (Durchschnitt 23 Monate) nachuntersucht; eine Patientin wurde nach Implantation einer Totalendoprothese ausgeschlossen. Die femorotibiale Achse betrug präoperativ 179° (172-183°) und postoperativ 185° (179-191°). Die mediane Korrektur belief sich somit auf 6° (3-12°). 20 Patienten würden die Operation nochmals durchführen lassen. Der von den Autoren entwickelte Score verbesserte sich von präoperativ 15 auf postoperativ 10 Punkte, entsprechend einem guten Ergebnis. Komplikationen traten bei 15 Korrekturen (48%) auf, wovon acht (26%) eine operative Revision benötigte

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