research

Stellenwert der endoskopischen Axilladissektion beim invasiven Mammakarzinom

Abstract

Zusammenfassung: Grundlagen: Die Axilladissektion liefert zuverlässige prognostische Information, bestimmt mehrheitlich die adjuvante Therapie und reduziert die axillären Tumorrezidive. Die Morbidität nach Axilladissektion kann jedoch nicht vernachlässigt werden (sensible Störungen, Schmerzen, motorische Schwäche, Lymphödem). Patientinnen mit kleinen Tumoren (pT1a, b, c) könnten von neueren weniger invasiven Verfahren (endoskopische Axilladissektion) oder von selektiveren Methoden (Sentinel-lymph-node-Procedere) profitieren. In dieser prospektiven Studie wurde die axilloskopische Lymphadenektomie evaluiert. Methodik: 55 klinisch nodal negative Patientinnen (Durchschnittsalter: 60 Jahre [30 bis 86 Jahre]) wurden von einem Chirurgen endoskopisch operiert (Januar 1996 bis Juni 1998). Nach Liposuktion des axillären Fettkörpers wurden die Lymphknoten von Level I+II identifiziert und unter direkter endoskopischer Sicht reseziert (erfolgreiches Verfahren in 95 %: n=52). Die Patientinnen wurden entsprechend dem Nachsorgeschema alle 4 Monate kontrolliert. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 22 Monaten (7 bis 37 Monate; n=51 [eine Patientin verweigerte die Nachsorge]) wurden die Patientinnen mit einem Evaluationsfragebogen, einem Interview und einer klinischen Untersuchung (inklusiv Schultergelenksfunktion, Zirkumferenzmessungen der oberen Extremität) nachkontrolliert. Ergebnisse: Durchschnittlich wurden 13,3 (5 bis 25) Lymphknoten endoskopisch entfernt. Nodal positive Lymphknoten wurden in 31 % (n=16) beobachtet. Der Durchschnittswert der positiven Lymphknoten/Patientin betrug 3,1 (1 bis 10). Acht Serome (15 %) mußten in der frühpostoperativen Phase punktiert werden. Es traten keine Hämatome, jedoch ein Infekt in der Axilla nach Chemotherapie auf (2 %). Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 22 Monaten (7 bis 37 Monate) konnten keine axillären Rezidive nachgewiesen werden. Eine subkutane Implantationsmetastase in der Narbe eines Trokarkanals (1/55, 2 %) wurde diagnostiziert und reseziert. Klinisch traten keine Lymphödeme auf. Die frühe Mobilisation des Schultergelenkes war subjektiv und objektiv gut. Schlußfolgerungen: Die durchschnittlich 13 axilloskopisch entfernten Lymphknoten entsprechen der Anzahl resezierter Lymphknoten bei offener Axilladissektion. Die Morbidität dieses in Evaluation begriffenen Verfahrens ist niedrig. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 22 Monaten wurde ein Implantationsrezidiv im subkutanen Kanal des anterioren Arbeitstrokar nachgewiesen. Eine längere Beobachtungszeit ist nötig, um die Technik empfehlen zu können. Es zeichnet sich ab, daß die endoskopische, axilläre Lymphknotendissektion durch das selektivere Sentinel-lymph-node-Verfahren abgelöst wir

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