Zusammenfassung: HINTERGRUND: Es bestehen keine Daten über die Assoziation zwischen dem Body Mass Index (BMI) bzw. BMI Kategorien und der Mortalität von septischen Schock-patienten. METHODEN: Die Datenbank einer interdisziplinären Intensivstation wurde retrospektiv nach erwachsenen Patienten mit septischem Schock durchsucht. Von allen Patienten wurde der BMI, demographische, klinische und laborchemische Parameter gemeinsam mit Outcomevariabeln dokumentiert. Die Studienpatienten wurden wie folgt anhand des BMI kategorisiert: BMI 30 kg/m2, Fettleibigkeit. Bivariate und multivariate logistische Regressionsmodelle wurden verwendet, um den Zusammenhang zwischen dem BMI und Outcome-variabeln zu untersuchen. RESULTATE: 301 septische Schockpatienten wurden identifiziert. Der BMI war bivariat mit der Mortalität auf der Intensivstation assoziiert (OR, 0,91; 95% CI, 0,86-0,98; p = 0,007). Es gab keine signifikante Assoziation zwischen dem BMI und der Mortalität auf der Intensivstation. Allerdings waren höhere BMI Werte trendmässig mit einer niedrigeren Intensivstations-mortalität assoziiert (OR, 0,93; 95% CI, 0,86-1,01; p = 0,09). Während übergewichtige (OR, 0,43; 95% CI, 0,19-0,98; p = 0,04) und fettleibige (OR, 0,28; 95% CI, 0,08-0,93; p = 0,04) Patienten ein unabhängig niedrigeres Risiko auf der Intensivstation zu versterben hatten als normalgewichtige Patienten, gab es keinen Unterschied im Sterberisiko zwischen normal- und untergewichtigen Patienten (p = 0,22). Ein hoher BMI war unabhängig mit einer geringen Häufigkeit eines akutem Deliriums (p = 0,04) und einer geringeren Intensivwieder-aufnahmerate (p = 0,001), aber mit mehr Harnwegsinfektionen (p = 0,02) assoziiert. SCHLUSSFOLGERUNG: Bis zu einem BMI von 50 kg/m2 scheint keine Assoziation zwischen BMI und schlechterem Überleben auf der Intensivstation oder im Krankenhaus bei septischen Schockpatienten zu bestehen. Im Gegenteil, hohe BMI Werte könnten sogar das Risiko am septischen Schock zu versterben reduziere